Wallon, Alfred Jesca 1
Das Blutsiegel
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»Das Blutsiegel« (Jesca 1) von Wallon, Alfred
Alfred Wallon ist ein Autor, der sich auf allen Spielwiesen phantastischer Literatur zuhause fühlt. Ähnlich wie Ernst Vleck oder W.A. Hary verfasst er Horror-Romane (Murphy im mg Verlag), SF-Endzeit Titel (Corrigan im mg Verlag) und Fantasy. In der letzten Sparte wurde er insbesondere mit seinen Erzählungen um Thorin, den Nordlandwolf bekannt. Zunächst erschienen in der Fantasy-Reihe des Bastei Verlages 4 Titel, dann folgten im Eigenverlag weitere 12 Hefte, die dann im Kaegelmann´schen Blitz Verlag in drei Paperbacks Eingang fanden. Und nun wird die Saga in der SIRIUS Heftreihe des Mohlberg Verlages fortgesetzt. Nicht genug damit, legt der produktive Autor und nun im Basilisk Verlag eine Spin-Off Reihe um die Erlebnisse der Amazone Jesca vor. Wir begegnen Jesca als junge Amazone noch während ihrer Ausbildung zur Kriegerin. Bereits zu dieser Zeit ragt sie aus der Masse der jungen Frauen, die zu verantwortungsvollen Verteidigerinnen ihrer Heimat ausgebildet werden heraus. Während Andere sich selbstsüchtig zu profilieren suchen hat Jesca immer ein Auge für ihre Kameradinnen übrig. Als erste ihres Jahrganges wird sie in die AUSSENWELT gesandt um Erfahrungen mit den von Männern dominierten Gesellschaften zu sammeln. Dort trifft sie auf den weisen, alten Runyan - einen Seher mit magischen Kräften. Er erkennt in Jesca eine Kämpferin des Guten gegen die drohende Invasion des vor Äonen gebannten Bösen. Die Horden des Ostens scharen sich um Ordan, ihren gnadenlosen Heerführer, um die Zivilisation gnadenlos zu überrollen. Als Ordan dann das vor Jahrtausenden nach der Vertreibung der Dunklen Schatten verborgenes Blutsiegel entdeckt, steht eine Rückkehr der Schatten unmittelbar bevor. Seine Horden überrennen die durch Verrat und Ignoranz unvorbereiteten Amazonen. Die Letzten des stolzen Volkes sollen in einem grausamen Ritual geopfert werden, um die triumphalen Wiederkehr einzuleiten. Jesca allein stämmt sich gegen das drohende Schicksal, und greift Ordan und die Priester des Bösen direkt an...
Es ist einige Zeit her, dass ich den letzten Fantasy-Roman von Alfred Wallon gelesen habe. Die im Eigenverlag erschienen Thorin Romane haben mich damals ein wenig enttäuscht. Zu abgegriffen waren die Themen, zu holprig erschien mir der Stil. Insoweit war ich durch vorliegenden Roman positiv überrascht! Irgendwie ist mir die intelligente, einfühlsame Jesca als Protagonistin lieber, weil interessanter und weniger abgegriffen als der Barbar Thorin.
Alfred Wallon erzählt uns eine spannende, kurzweilige Geschichte. Die Charakterisierung der Personen bleibt noch ein wenig sparsam, aber das Buch liest sich flüssig in einem Rutsch durch. Die Handlung selbst ist wahrlich nicht neu, doch das hat der Autor mit quasi allen gegenwärtig auf den Markt kommenden Fantasy-Romanen gemeinsam. Wie üblich geht es um den Kampf Gut versus Böse. Unser Held respektive Heldin scheint „David-ähnlich“ ihren Widersachern unterlegen, triumphiert aber schlussendlich. Warten wir gespannt auf den zweiten Teil der Jugenderlebnisse, die für Frühjahr 2002 abgekündigt sind.