Rick Riordan Die Kane-Chroniken 2
Der Feuerthron
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»Der Feuerthron« (Die Kane-Chroniken 2) von Rick Riordan
Zwanzig Jugendliche sind dem Aufruf von Sadie und Carter gefolgt und werden nun im Brooklyn Haus als Magier ausgebildet. Somit leben nun nicht mehr nur die beiden Kanes mit ihrem Onkel Amos dort, auch Philipp von Makedonien, Cheops und Bastet gehören mittlerweile zum festen Haushalt und helfen bei Ausbildung der Kinder. Sadie denkt immer noch oft an Anubis aber bald erweckt Walt ihre Aufmerksamkeit, der ungewöhnliche Talente als Magier an den Tag legt.
Leider ist es mit der Ruhe schnell vorbei . Horus warnt die Geschwister, dass der Gott Apophis sich aus seinem Gefängnis erhebt. Die Götter sind sich uneins im Kampf gegen ihn. Nur der Sonnengott Re verfügt über genügend Macht, sich Apophis entgegen zu stellen, doch Re hat sich schon lange von seinem Amt als mächtigster Gott zurück gezogen und das Zepter abgegeben.
Nun müssen Sadie und Carter drei Teile der Schriftrolle des Re zusammen fügen , um den Gott zu finden und ihm seine alte Stärke zurück zu geben. Doch ihr Handeln wird von den anderen Magier falsch interpretiert. Desjardin glaubt immer noch, dass Carter die Macht an sich reißen und als Pharao herrschen möchte. Sein Verdacht ist nicht ganz so abwegig wie man glaubt, denn Horus strebt tatsächlich nach dem Thron. Die Frage ist, ob Carter den Einflüsterungen des Gottes widerstehen kann.
Die Suche nach der Schriftrolle führt die beiden Kinder von London über Sankt Petersburg bis nach Kairo . Begleitet werden Sadie und Carter diesmal von Bes, dem Gott er Zwerge und kleinen Leute, ein etwas merkwürdiger aber liebenswerter Kauz.
Den Jugendlichen bleiben nur fünf Tage, um Re zu finden und die Auferstehung des Apophis zu verhindern.
Kommentar:
Vor diesem Buch habe ich die Helden des Olymp gelesen und ich muss sagen, mir fällt es schwer zu beurteilen, welches die bessere Serie ist . Der Autor nimmt sich der ägyptischen Mythologie mit einem Augenzwinkern und viel Humor an. Für mich sind die ägyptischen Götter wesentlich interessanter als die griechischen, besonders ihr Erscheinungsbilder.
Bei der Kane Reihe sind die Erzähler der Geschichte Sadie und Carter. Sie wechseln sich bei der Erzählung ab, nicht ohne jeweils freche Kommentare abzugeben, wenn sie der Meinung sind, der andere erzähle Unsinn. Der Autor hat diese Kommentare ohne Zensur mit übernommen, was der Geschichte eine glaubwürdige und heitere Note gibt. Beide reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist, was sicherlich vor allem Jugendliche Leser ansprechen wird. Ein geschickter Schachzug des Autors, der sich dadurch mehr Freiheiten in Ausdruck und Erzählweise erlauben kann. Damit heben sich die Bücher deutlich von der Olymp Reihe ab, die zwar auch sehr humorvoll ist, jedoch aus Sicht des Autors erzählt wird und ernsthafter wirkt.
Als Gottlinge verfügen beide Kinder über große Fähigkeiten , die sie aber teilweise noch nicht richtig kontrollieren können. Doch die Zeit, diese Fähigkeiten zu trainieren, ist ihnen nicht gegönnt. Sie müssen Brooklyn Haus vor den Angriffen der Feinde schützen, sie müssen die Schriftrollen finden und Carter möchte Zia finden und retten. Keine leichte Aufgabe für zwei sterbliche Kinder, auch wenn ihre Blutlinie bis zu den mächtigsten Pharaonen zurück reicht.
Neben Bastet und Philipp, die wir schon aus Band eins kennen, bekommen die Kinder hier Unterstützung von Walt, Bes und sogar von Seth. Dieser ambivalente Charakter, der einen stark an Loki erinnert, bereichert das Buch ungemein, weiß man doch nie, wie er reagieren und handeln wird.
Mit seinen Bücher schafft es Rick Riordan sicherlich, in Kindern und junge Erwachsene die Neugier auf die alten Mythologien und Sagen anzufachen.
Das Cover ist wieder schön entworfen, ein alter und genervter Gott, der eigentlich keine Lust hat, in seinen alten Job zurück zu kehren. Während die Olymp Bände in kühlen blau und grau gehalten sind, beeindrucken die Bücher der Kanes durch feurige und warme Farben, die die Hitze Ägyptens förmlich abstrahlen.
Fazit:
Humorvoll, unterhaltsam, spannend und teilweise lehrreich. Geeignet für jeden, der das Fach Geschichte nicht besonders ernst nimmt und mehr Facetten der alten Götter kennen lernen möchte