Mike Carey Felix Castor 2
Ein Höllenhund kommt selten allein
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»Ein Höllenhund kommt selten allein« (Felix Castor 2) von Mike Carey
Eines Tages erscheint das Ehepaar Torringtin im Büro von Felix Castor . Sie bitten ihn, ihre entführte Tochter Abigail zu finden. Und da Felix Castor kein normaler Privatdetektiv sondern Exorzist ist, handelt es sich nicht um eine einfache Nachforschung nach einem kleinen Mädchen. Abigail Torrington ist tot und ihre Seele wurde entführt. Angeblich von David Peace, dem Liebhaber von Melanie Torrington, der es nicht verwinden konnte, dass sie die Beziehung beendete und zu ihrem Mann zurück kehrte.
Felix Castor macht sich mit seiner Twin Whistle auf die Suche nach Abigail. Er findet eine Spur zu ihr, doch jedes Mal, wenn er ihr näher kommt, wird der Kontakt zu ihr abrupt beendet. Der Exorzist ist so einem Phänomen in seiner bisherigen Laufbahn noch nicht begegnet, ja, er hat es sogar für unmöglich gehalten, dass ein Geist sich so abschirmen kann. Da er an Abigail nicht direkt heran kommt, begibt sich Fix, wie er von seinen Freunden genannt wird, auf die Suche nach David Peace. Dieser ist ebenfalls ein Exorzist und in seiner Berufsgruppe nicht sehr beliebt. Er hat eine bewegte und sehr kriminelle Vergangenheit hinter sich, so dass Felix Castor gewarnt sein sollte, sich auf seine Fährte zu begeben.
Während seiner Suche nach dem Mädchen und seinem Kollegen bekommt Felix Besuch von der Polizei. Sie haben die Leichen des Ehepaares Torrington gefunden, die angeblich schon mehrere Tage tot sind. Doch wer waren dann die Leute, die ihn in seinem Büro aufgesucht haben.? Zusätzlich zu dem ermordeten Ehepaar findet die Polizei noch mehr Leichen. Satanisten, die wohl bei einer Zeremonie getötet wurden. Eine Zeremonie, die zum Ziel hatte, einen mächtigen Dämonen zu beschwören. Doch wer was das Opfer und wer störte die Zeremonie.?
Während Felix Castor des Mordes verdächtigt wird und versucht, eine Verbindung zwischen den Ereignissen zu finden, wird er immer mehr in einen Strudel der Gewalt hineingezogen. Satanisten gegen einen Orden der katholischen Kirche, im Kampf um eine reine Seele.
Um zu beweisen, dass er für die Morde nicht verantwortlich ist, muss Fix alle seine Talente einsetzen und alle seine Kontakte nutzen. Juliet, der Subuccus und Nicky, der Zombie, unterstützen ihn auch dieses Mal und Pen ist wieder seine große Stütze.
Kommentar:
Wie Harry Dresden, so ist auch Felix Castor ein Mann mit einer ungewöhnlichen Begabung und ungewöhnlichen Fähigkeiten. Auch er hat einen Kontaktmann bei der Polizei und wir zu seltsamen Fällen hinzugezogen. Er kann die Aura der Geister spüren und sie mit seiner Flöte am Ort des Geschehens hervorlocken.
Damit endet aber auch die Ähnlichkeit zu Harry Dresden. Hier fehlt der subtile, teils schräge oder böse Humor, der die Bücher von Jim Butcher so beliebt macht. Felix Castor ist ein harter Hund, ein Einzelgänger, der die Schläge wegsteckt und weiter macht. Jemand der nicht aufgeben kann, einer, der von einem inneren Drang verzehrt wird. Auch wenn Freunde und Freundschaften dabei auf der Strecke bleiben. Er nimmt kaum Anteil am Leben, verfügt über keine sozialen Kontakte, außer zu Nicky, einem Zombie und zu Pen, seiner verschrobenen Vermieterin. Schuld bindet ihn an Rafi, der von einem Dämonen besessen ist.
Amüsant finde ich die Idee, dass die katholische Kirche sich mit katholischen Zombies einlässt, um gegen das Böse anzutreten. Das nennt man wohl den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Wie schon in ihrer Jahrtausend langen Geschichte, betritt die katholische Kirche auch hier Wege, die einen wahren Gläubigen stark an den Beweggründen der Kirche zweifeln lassen.
Der Autor verfügt über das Talent, verschiedene Handlungsstränge spannend miteinander zu verweben und eine fesselnde Geschichte daraus zu knüpfen. Seine Sprache ist kurz, knapp und prägnant, er verzichte auf schnörkelige Ausschmücken und kommt immer sehr direkt auf den Punkt. Das passt zu seinem Protagonisten, der ein eher wortkarger Typ ist.
Das Cover ist düster und beklemmend und passt zu dem Gesamteindruck des Buches. Mit Mike Carey hat der Verlag Lyx eines Autors angenommen, der sehr vielversprechend ist und der uns hoffentlich noch viele Fälle des Felix Castor beschert.
Fazit:
Wer von der heiteren Note der Jim Butcher Bücher eher an genervt ist, findet in Felix Castor einen düsteren Helden, der für die Rechte der Geister eintritt, koste es, was es wolle.