Laura Whitcomb
Silberlicht
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»Silberlicht« von Laura Whitcomb
Helen ist tot, doch sie wandelt immer noch auf der Erde. Seit über 100 Jahren ist sie reines Licht und immer an einen Menschen gebunden. Als Muse flüstert sie literaturbegabten Menschen die richtigen Worte zu. Doch eines Tages wird alles anders. Helen, gerade an einen Lehrer gebunden, wird von einem 17-jährigen Schüler direkt angesehen und angelächelt. Im Körper des Schülers steckt James, der ebenfalls eigentlich Licht ist. Beide wissen, dass sie füreinander bestimmt sind doch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt.
„Silberlicht“ ist Laura Whitcombs Debut-Roman für diesen hat sie vier Literaturpreise gewonnen und war für fünf weitere Awards nominiert. Das Cover ist sehr hübsch gestaltet, es zeigt schemenhaft das Gesicht einer jungen Frau und viele Schnörkel, alles ist in Pastellfarben gehalten.
„Silberlicht“ ist eine schöne Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Zwei Lichtgestalten die sich nur sehen können, weil einer davon im Körper eines Menschen steckt, diese Idee fand ich sehr gut. Allerdings hatte ich mir etwas mehr Mystery gewünscht. Ich dachte, es geht in der Geschichte mehr darum, warum Helen Licht ist und warum sie immer an einen Menschen gebunden ist. Dies war leider nicht der Fall. Letztendlich ging es ständig nur darum, dass sich James und Helen ineinander verlieben und um die Probleme die daraus entstehen.
Besonders genervt haben mich die Eltern von Jenny, sicher es gibt solche Menschen bestimmt, für die der Glaube das allerwichtigste ist und bei denen alles perfekt sein muss und es dann schlussendlich doch nicht ist, aber mir waren die Szenen in die in Jennys Haus spielten eindeutig zu viel. Mag sein, dass das daran liegt, dass mir solch ein Verhalten einfach unbegreiflich ist, aber meiner Meinung nach wäre da etwas weniger mehr gewesen. Näher darauf eingehen kann ich nicht, um der Geschichte nicht vorzugreifen.
Das Ende kommt finde ich etwas abrupt und es werden nicht alle Fragen geklärt, die Frage wie James und Helen zu Licht wurden bleibt offen und auch sonst hätte ich mir noch die eine oder andere Antwort gewünscht. Was aus Mr. Brown wird, wird überhaupt nicht mehr erwähnt, was ich schade finde, war er mir doch sehr sympathisch.
Der Schreibstil ist angenehm, Laura Whitcomb schreibt flüssig und man kann die Geschichte schnell lesen. Die Charaktere sind teilweise recht ausführlich beschrieben, andere wiederum bleiben leider etwas blass. Helen und James waren mir beide nicht wirklich sympathisch, irgendwas an ihnen hat mich gestört und ich konnte mich mit keinem der beiden identifizieren.
Alles in allem ist „Silberlicht“ eine nette Lektüre , die man schnell und zügig lesen kann. Länger nachwirken wird dieses Buch bei mir aber nicht. Dass die Liebesgeschichte eindeutig im Vordergrund steht hat mich persönlich etwas enttäuscht, hatte ich mir doch aufgrund des Klappentextes etwas anderes vorgestellt.
Dennoch bekommt „Silberlicht“ von mir 3 Sterne und eine Empfehlung für alle, die gerne Liebesgeschichten lesen.