Jörg Benne Das Schicksal der Paladine 3
Gestrandet
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»Gestrandet« (Das Schicksal der Paladine 3) von Jörg Benne
Nachdem Darius seine Tochter Svenja geheilt hat, möchte er zurück nach Nuareth, um seinem Sohn Tristan im Kampf gegen Mardra beizustehen . Zu seinem Entsetzen muss Darius feststellen, dass das Amulett nicht reagiert und sich kein Portal in die andere Welt öffnet. Er forscht in den Unterlagen Johanns nach Hinweisen zu dem Amulett der Nekromanten, wohl wissend, dass dessen Nutzung große Gefahren birgt. Doch Darius ist bereit, die Risiken einzugehen, um nach Nuareth zu wechseln, seinen Sohn zu finden und Mardra zu vernichten.
Währenddessen begeben sich die Gefährten von der Insel Nasgareth aus auf den Kontinent ,um die legendären Auristen zu finden, welche Kenntnisse über den Aufenthaltsort des zweiten Amuletts haben könnten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Mardra hat einen großen Vorsprung.
Martin, Tiana, Shurma, Katmar und Lissann begleiten den jungen Paladin auf seiner Suche. Unterwegs müssen sie großen Gefahren ins Auge schauen und nach einem Piratenüberfall wird die Gruppe getrennt. Werden sie noch rechtzeitig das Versteck des Amuletts finden und Mardras aufhalten können, bevor er zu mächtig wird?
Kommentar:
Die ist wirklich ein krönender und absolut spannender Abschluss der Trilogie. Wie immer bei Jörg Benne , ist hier nichts schwarz oder weiß, die Protagonisten müssen immer wieder abwägen, ob ihre Handlungen gerechtfertigt sind. Vor allem Darius hat es diesmal sehr schwer. Das Tragen des Amulett der Paladine hatte damals schon einen gewissen Zwang auf Tristan ausgeübt. Es beeinflusste seine Taten und Emotionen. Dass ein Amulett der Nekromanten einen wesentlich bösartigen Einfluss ausüben wird, ist Darius bewusst aber er ist sich sicher, diesem Sog widerstehen zu können. Immer wieder wird dem Leser vor Augen geführt, wie der Paladin innere Kämpfe austrägt und dem Einflüsterungen des Bösen mehr und mehr unterliegt.
Auf der anderen Seite haben wir Tristan, der seiner Kräfte beraubt ist und dessen Weg in unsere Welt versperrt scheint. Er ist in den Wochen seines Aufenthaltes auf Nasgareth über sich selbst hinaus gewachsen. In Martin hat er einen väterlichen Freund, der ihm zur Seite steht, der seine Sehnsucht nach der Erde und seinen Zwiespalt versteht. Sie geben den Kampf gegen Mardra nicht auf und suchen einen Weg, den Nekromanten zu vernichten.
Neben den altbekannten Figuren lernen wir die Dalachur, auch genannt die Gläsernen kennen. Sie verfügen über wenig Substanz und nutzen den Nebel, um sich eine Form zu geben. Die Gorman sind 2,5 Meter große, Echsen ähnliche Wesen, die mit den Menschen interagieren und oft als Wächter eingesetzt werden. Tristan und seine Freunde begegnen ihnen in Uruzed. Erwähnung finden auch die Nirtak, eine Rasse von Gestaltwandlern. Erstmals gibt es einen Handlungsstrang mit den Dashiri, stets übelgelaunten Wesen, Abkömmlinge einer Verbindung zwischen Mensch und Gnom. Der Autor hat seiner Fantasie bei der Gestaltung seiner Welt keine Grenzen gesetzt und versetzt den Leser immer wieder in Erstaunen.
Es gibt in diesem Band vier Handlungsstränge. Darius, der einen Weg nach Nuareth sucht und der Versuchung erliegt, das Amulett zu nutzen. Tristan und Lissann, die auf der Suche nach dem Aufenthaltsort der Auristen sind, sowie Martin und Katmar, welche die beiden jungen Frauen Shurma und Tiana suchen. Und natürlich Mardra, der seine alte Macht zurück erlangen möchte und neue Verbündete requiriert. Jörg Benne führt die einzelnen Erzählstränge sehr spannend zusammen, das wechselnde Szenario erhöht die Spannung beinahe ins Unerträgliche.
Dieses Buch ist ein Portal nach Nuareth , der Leser braucht kein Amulett oder Blut, um diese Welt zu besuchen. Wir sind vom ersten Moment an gefangen und der Autor schafft es über drei Bände hinweg, die Spannung kontinuierlich hoch zu halten. Er verzichtet dabei bei den Bänden "verschollen" und "gestandet" auf langatmige Wiederholungen. Kann er auch, denn jeder, der den ersten Band gelesen hat, wird unweigerlich wissen wollen, wie es mit Tristan und Darius weiter geht.
Da ich keine Ebooks lese, habe ich wieder zu der Ausgabe von Kolos gegriffen und stelle das dementsprechende Cover ein. Mittlerweile gibt es ja eine Neuauflage als Ebook vom Prometheus Verlag, der die Bücher auch neu lektoriert hat. Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt, finde ich den dritten Band doch sehr düster und teilweise beängstigend. So passt auch das Cover des Kolos Verlages besser zu diesem Teil der Trilogie, das in dunklen Farben gehalten ist.
Die Karte im Inneren zeigt den Teil Nuareths, in dem die Handlung spielt. Dadurch ändern sich die begleitenden Karten in den drei Bänden jeweils. Wer mehr über Nuarteh erfahren möchte, kann auch die Website zu dieser Welt besuchen.
Wenn die Jugendbücher dieses Autors schon so fesselnd sind, wie mögen dann erst seine Bücher für die Erwachsenen Leser sein? Ich bin gespannt auf weitere Bücher und neue Abenteuer in Nuareth.