Andreas Laudan
Das Geflecht
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»Das Geflecht« von Andreas Laudan
Zum Inhalt:
Die Schule ist fertig, der Abschluss in der Tasche. Das muss gefeiert werden – allerdings nicht auf der offiziellen Abschlussfeier, sondern mit einer ganz besonderen Party. Justin klaut seinem Vater den Schlüssel zu einem stillgelegten Bergwerk – hier sind er, seine Freundin Dana und ein weiteres Pärchen unter sich. Doch die private Party endet mit Schrecken; benebelt von Alkohol und Drogen stürzen zwei der Jugendlichen etliche Meter tief in einen Müllschacht. Panisch vor Angst ruft Justin seinen Vater zu Hilfe – der mindestens genauso panisch wird, denn in genau diesem Müllschacht verbirgt sich ein Geheimnis.
Doch Glück im Unglück: Zufällig befindet sich die blinde Höhlenforscherin Tia zu einem Vortrag in einem Nachbarort. Justins Vater bittet sie um Hilfe – die sie ihm nicht abschlagen kann. Zusätzlich zu ihrer Erfahrung mit Höhlen hat sie den vermeintlichen Vorteil, nicht sehen zu können, was mit diesem Schacht nicht in Ordnung ist. Doch ihre anderen Sinne sind mehr als überdurchschnittlich ausgeprägt.
Nachdem sie sich in den Schacht abgeseilt hat, stürzt der Eingang zur Mine ein – nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn in diesem Schacht lebt etwas – eine Art Pilz, der rasant wächst und sich von lebenden Organismen ernährt. Eine dramatische Rettungsaktion beginnt, in der sich alle Beteiligten (im wahrsten Sinne des Wortes) blind aufeinander verlassen müssen.
Zum Buch:
Andreas Laudan hat mit „Das Geflecht“ einen sehr spannend erzählten Thriller geschrieben. Die Erzählstränge werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt – das fand ich persönlich sehr gut gemacht, bekommt man doch einen Einblick in alle Vorgänge und Gefühlslagen aller Protagonisten. Die Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben, auch die unterschwellige Gefahr, ausgehend durch die völlige Finsternis in der Höhle und dieses Gewächs, kann man hautnah spüren. Als Leser weiß man zusätzlich noch von der Gefahr, die den Eingeschlossenen von außen droht – auch das erhöht noch die Spannung.
Gut gemacht war auch die Einteilung der Kapitel: Immer aus der Sicht eines anderen Protagonisten und mit Zeitangabe, so dass man einen Überblick hat, wie lange die Rettungsaktion dauert. Auch das Cover des Buches ist sehr gut gewählt; ein Gesicht, verdeckt von Ranken – passt gut zum Titel.
Fazit:
Auch wenn innerhalb der ersten 100 Seiten schon die Hauptstory „gelaufen“ ist und man weiß, woher dieses ominöse Geflecht kommt, wird die Geschichte nicht langweilig. Ganz im Gegenteil: Die immer neuen Probleme, die Tia und die Jugendlichen in dem Stollen überwinden müssen, halten die Spannung aufrecht. Auch der Umgang Tias mit ihrer Blindheit ist sehr gut beschrieben und wirkt nicht übertrieben. Dazu noch der angenehm zu lesende Schreibstil von Herrn Laudan – das Buch hat sich einfach so weglesen lassen und ich wollte es nur ungern aus der Hand legen! Ich kann es definitiv weiter empfehlen!