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Steven Erikson

Das Spiel der Götter 7
Das Haus der Ketten

  • Autor:Steven Erikson
  • Titel: Das Haus der Ketten
  • Serie:Das Spiel der Götter 7
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:19 Januar 2015
  • Preis:9,99 EUR

 
»Das Haus der Ketten« (Das Spiel der Götter 7) von Steven Erikson


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(5)

 
 
Es ist nicht einfach für einen siebten Band einer Serie eine Inhaltsangabe zu verfassen, ohne zu viel zu verraten. Zumal die Handlung so komplex und ineinander verwoben ist.

Der finale Kampf zwischen der Mandata und ihrer Schwester steht unmittelbar bevor. Beide Schwestern müssen hohe Erwartungen erfüllen, denn sie sind in Fußstapfen getreten, die fast zu groß für sie sind. Mandata Tavore folgt den Spuren des legendären Coltane und der Kette der Hunde während Felisin den Platz der verstorbenen Shaik ausfüllen muss. Alle Vorteile liegen auf Seiten der jüngeren Schwester. Mehr und besser ausgebildete Gefolgsleute, mehr Magier, bekanntes Terrain und eine Göttin auf ihrer Seite. Doch die Imperatrix hat Tavore ausgewählt, das imperiale Heer zu führen. Nach Dujek Einarm und Coltane führt eine unbekannte und junge Frau die Männer in die Schlacht. Welche Motive trieben die Imperatrix dazu an, was sieht sie der Mandata, was andere nicht erkennen kennen?

Während sich die Ereignisse in der Raraku zuspitzen, werden an anderen Orte Ereignisse angestoßen, die Auswirkungen auf das große Ganze haben werden. Trull Sengar, ein Tiste Edur und Onreck, ein T'lan Imass gehen eine überraschende Allianz ein, nicht ahnend, wie sehr der T'lan Imass in die Ereignisse in der Raraku verstrickt ist. Der Weg von Mappu Rund und Icarium liegt weiterhin im Dunkeln, ihre Reise schein kein Ziel zu haben.

Perl und Lostara Yil sollen sich im Auftrag der Mandata Gewissheit über das Schicksal Felisins verschaffen, niemand ahnt, was aus der jungen Frau geworden ist. Die unterschiedlichen Charaktere der Klaue und der jungen Kämpferin beinhalten viel Konfliktpotential, ihre Reise wird zu einem immerwährenden Kampf zwischen ihnen. Und auch Crokus und Apsalar kommen an einen Scheideweg.

Kommentar:
Die Brückenverbrenner wurden in der Raraku geschaffen. Der Geistergänger Kimloc stahl Fiedler diese Geschichte und wob daraus ein Tanno Lied für die Brückenverbrenner, machte es ihnen zum Geschenk. Dieses Lied verbindet sie nun und es zieht sie in die Wüste. Und als die Geister erwachen, bildet dieses Lied eine Brücke zwischen den Lebenden und den Toten. Es ist für den Leser sehr beeindruckend, wie der Autor eine kleine Nebenepisode aus einem der vorherigen Bände plötzlich tausende Seiten später dazu nutzt, eine Verbindung zwischen der Wüste, den Brückenverbrennern und den Toten herzustellen. Erikson fordert von dem Leser volle Aufmerksamkeit, keine seiner Erzählstränge führt ins Leere, auch wenn es manchmal so scheint. Doch plötzlich, an entfernten Orten ergibt alles einen Sinn und setzt uns in Erstaunen. Die Komplexität des Ganzen sucht ihresgleichen.

Vor der alles entscheidenden Schlacht gibt es eine Konvergenz. Menschen werden aufsteigen, Götter werden fallen und neue Götter ihren Platz einnehmen. Die Drachenkarten werden neu gemischt und das Haus der Ketten findet seinen Platz. Der verkrüppelte Gott und auch der Tiger des Sommers scheinen einen einzigartigen Sinn für Humor zu haben, erwählen sie doch gebrochene oder sehr widerwillige Gestalten zu Gefolgsleuten.

Drei Geschwister, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ganeos Paran wird Herr der Drachenkarten, ein Schicksal, das er nicht gesucht und nicht gewollt hat. Felisin wird die neue Shaik, Herrscherin über die Raraku und Tavore Mandata dient der Imperatrix.. Die Hundeschlächter, Korbolo Dom und Kamist Reloe stehen dem Heer der Mandata gegenüber. Jeder Soldat im imperialen Heer sieht es als seine persönliche Aufgabe an, die Kette der Hunde zu rächen und die Verräter zu töten. Niemand unter der Führung der ehemaligen Hohefaust darf mit Gnade rechnen, sie sind geächtet und gebrandmarkt für alle Zeiten.

Apsalar ist eine gebrochene Gestalt. Sie konnte sich nie von einem Mädchen zu einer jungen Frau entwickeln. Zu viele Erinnerungen Cotillions und zu viel Wissen belasten ihre Seele. Dies beeinträchtigt auch ihre Beziehung zu dem jungen Dieb. Sie weiß nicht, ob Crokus die junge Frau liebt, die sie hätte sein können oder aber die Assassinin, die sie nie sein wollte.

In diesem siebten Band werden zwei Handlungsstränge fortgeführt: Die Kette der Hunde und der Krieg der Schwestern. Es geht etwas ruhiger zu als in den bisherigen Bänden. Vorher wurden die Grundsteine für diese alles entscheidende Schlacht gelegt, die letztendlich jedoch völlig anders endet, als von allen Beteiligten erwartet. Einige Handlungsstränge enden, einige treffen sich und einige beginnen erst. So übernehmen Karsa Orlong, Heboric und auch Crokus neue Verantwortungen, gewollt oder ungewollt.

Für mich gehört das Spiel der Götter auch nach diesem Band immer noch zu einer der faszinierendsten Serien der Dark Fantasy, was der Autor hier geschaffen hat gehört in die hall of fame der Fantasy. Die Brückenverbrenner gewinnen das Herz jedes Lesers und ihr erfrischender Humor sorgt immer wieder für heitere Dialoge, auch in den dunkelsten Momenten. Nach diesem Band ist zu erwarten, dass noch einige Überraschungen auf den Leser zukommen. Die Tiste Andii sind nicht mehr alleine im Reich der Menschen. Auch die Tiste Edur und die Tiste Liosan greifen in das Geschehen ein und die Götter platzieren ihre Figuren neu. Bleibt zu hoffen, dass wir auch bald mehr über Duiker, Amonander Rake, Dujek Einarm und andere liebgewonnen Helden erfahren.

Über die beigefügten Karten und die Legenden bruche ich sicherlich nichts mehr sagen, ales wurde schon in den vorherigen Rezensionen lobend erwähnt. Die Cover der Neuausgaben sind dezenter, zurückhaltender, auf ihre Art aber wesentlich beeindruckender als die Motive der älteren Softcover Ausgaben, die etwas plakativ wirken.

Fazit:
Diese Serie hat auch nach Band sieben nichts von ihrer Faszination verloren. Verständnis für die verschachtelten Handlungsstränge kann man aber nur aufbringen, wenn man alle vorherigen Bände gelesen. Nichts für einfach Ansprüche.





 


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