Stefanie Kasper
Das Haus der dunklen Träume
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»Das Haus der dunklen Träume« von Stefanie Kasper
Es erscheint Annika wie ein Wink des Schicksals, als sie die Verkaufsanzeige des alten Bodelhofes entdeckt. Unglücklich in ihrer Beziehung und dem Leben in München kauft sie kurzentschlossen den Hof, trennt sich von Freund Daniel und zieht zurück in ihren Heimatort. Seltsam nur ist die merkwürdige Reaktion des Maklers, der ihr das Haus nicht verkaufen will. Und auch ihr Vater will ihr mit aller Macht den Kauf ausreden. Annika lässt sich nicht aufhalten und trotz der mehr als umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten freut sie sich auf ihr neues Leben. Unterstützt von ihren Brüdern und Victor, dem Architekturstudenten, der plötzlich vor ihrer Tür steht und seine Hilfe anbietet, nimmt sie ihr Projekt in Angriff. Eigentlich fühlt Annika sich auch sehr wohl – trotz der so echt wirkenden Träume über die junge Magd Maria. Als sie dann noch seltsame Geräusche hört und schemenhafte Gestalten sieht, weiß sie, dass sie einem schrecklichen Geheimnis auf den Grund gehen muss.
Tragische (Familien-)Geheimnisse, Grusel und Ausflüge in die Vergangenheit: Ein absolut gelungener Mix. Stefanie Kasper hat gekonnt verschiedenste Situationen und Erzählstränge verbunden, die trotz Nebenhandlungen stimmig und durchgängig spannend waren. Die „Hauptgeschichte“ handelt von Annika und ihren Erlebnissen. Schnell lernt man sie, ihre Familie und ihr Leben kennen, hat beim Lesen schnell das Gefühl, alle Personen selbst schon lange zu kennen und dazuzugehören. Annika war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch Victor, bei dem man von Anfang an weiß, dass er etwas verbirgt. Genauso wichtig ist auch die Geschichte von Maria und ihrem (unglücklichen) Leben. Diese wird anhand der Träume und Visionen von Annika nach und nach enthüllt (besonders schön: Diese Teile wurden im Dialekt geschrieben). Auch die Nebenschauplätze wie das angespannte Verhältnis zwischen Annika und ihrem Vater, dem sie stalkenden Ex-Freund Daniel und Victors eigentlichem Vorhaben passen sehr gut zur Geschichte und lockern den Spannungsbogen immer wieder ein wenig auf.
„Das Haus der dunklen Träume“ hat mich ziemlich schnell gepackt. Was zum Teil an der Story, aber auch an dem angenehm zu lesenden Schreibstil der Autorin lag. Sehr flüssig, ohne abzuschweifen, mit facettenreichen und authentischen Charakteren. Auch die Atmosphäre des Hauses war gut geschildert; ich kann mir gut vorstellen, dass Annika so manches Mal die Haare zu Berge standen. Gut gefallen haben mir auch die Rückblicke auf Maria. Diese wurden nach und nach in das Geschehen eingeflochten und der Leser selbst weiß nie mehr als das, was Annika selbst gerade erfahren hat. Unvorhergesehene Wendungen führen den Leser auf neue Spuren, bis das Geheimnis um den Spuk am Ende gelöst werden kann.
Fazit:
Keine schwere Lektüre, aber mehr als unterhaltsam und von mir uneingeschränkt zu empfehlen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich habe jede freie Minute zum weiterlesen genutzt.