Roger Zelazny Die Chroniken von Amber 5
Die Burgen des Chaos
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»Die Burgen des Chaos« (Die Chroniken von Amber 5) von Roger Zelazny
Die Fehde um die Herrschaft zwischen Brand und Corwin erreicht die nächste Stufe. Brand kennt nur ein Ziel: Amber und all seine Schatten zu zerstören, es mit einem neuen Muster nach seinem Willen zu formen und dort zu herrschen. Nachdem Oberon gescheitert ist, bleibt es an Corwin, Amber und die Welt wie wir sie kennen, zu retten, zu bewahren und für eine gerechte Zukunft zu sorgen.
In den letzten Band von Roger Zelaznys Fantasy-Epos hatte ich große Hoffnungen gelegt. Denn das Ende einer Serie entscheidet in meinen Augen über Sieg oder Niederlage, bzw. darüber, ob sie gut im Gedächtnis bleibt oder nach kurzer Zeit im Nirwana verschwindet.
Mir fehlte es große Strecken an Action und Bewegung. Ich durfte den einsamen Helden Corwin während seiner Rettungsmission begleiten, sein Scheitern und seine Siege bewundern. Corwin versucht auf Befehl seines Vaters Oberons das Urmuster zu erreichen, das dieser retten wollte. Als dies nicht gelingt und Oberon stirbt, tritt Corwin ein Rennen gegen die Zeit an, denn durch die Zerstörung des Musters zerfällt Amber und all seine Schatten. Einzig das Chaos bleibt bestehen, aus dem es ein neues Urmuster zu kreieren gilt.
Die Jagd Corwins nach der Rettung gestaltete sich in meinen Augen nicht so spannend, wie ich gedacht und auch gehofft hatte. Viel mehr ist es eine Reise in das Ich, philosophisch angehaucht und verworren, so wie auch der Weg in den Schatten alles andere als geradlinig ist. Auf seiner Mission lernt Corwin unterschiedlichste Wesen kennen, die ihn alle lenken, leiten oder töten wollen. Für mich ist klar, dass hier der Grundstein gelegt wird, um in ihm ein neues, noch nie dagewesenes Muster zu schaffen. Eins, das auf Gerechtigkeit und Frieden beruht, auf Glück und Zuversicht und nicht auf Gewalt und Machtgier. Mit so viel Intensität und philosophischem Tiefgang hätte ich nicht gerechnet. In meinen Augen nicht schlecht, aber man muss es mögen.
Zelazny schildert zwar eine Reise, aber eher eine Reise durch das Ich Corwins, das mich bewegte. Ich fand es spannend zu beobachten, wie sich der kleine, bockige und egoistisch Prinz in einen wahren Herrscher Ambers verwandelte. Der Reifeprozess war tiefgehend und ergreifend. Corwins Geschwister spielen zwar eine wichtige Rolle, sind aber eher Wegweiser und Grundpfeiler, an denen er sich orientiert. Von den Charakteren eins der stärksten Bände.
Mein Fazit
Ein interessanter Abschluss, mit dem ich nicht gerechnet hätte!