Richard Laymon
Die Familie
Buchlisten
»Die Familie« von Richard Laymon
Ethan Mordock und sein Sohn Kyle führen ein Hotel, dessen Hauptattraktion für Touristen ein unterirdisches Höhlenlabyrinth inklusive eines künstlichen Unterwassersees ist. Dadurch ist das Hotel immer gut besucht; für attraktive weibliche Gäste wird sogar ein besonderes Zimmer zur Verfügung gestellt. Um die Höhle rankt sich eine Legende: Vor vielen Jahren soll Elizabeth, die Frau des Hotelgründers Ely Mordock, in eine Felsspalte gestürzt und ums Leben gekommen sein. Um weitere Unfälle zu verhindern, mauerte Ely einen Teil der Höhle zu.
Eines Tages bricht im Hotel ein verheerendes Feuer aus, in dessen Folge eine Touristengruppe in den Höhlen gefangen ist. Darcy, eine der Führerinnen, bricht mit fünf unerschrockenen Teilnehmern auf, um sich einen Weg durch den zugemauerten Zugang zu bahnen. Doch hinter der Mauer wartet nicht etwa die Freiheit, sondern Wahnsinn und Tod.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt:
Darcy: Sie ist mit einer Gruppe Touristen in der Höhle eingeschlossen und kämpft um ihr Überleben und das ihrer Begleiter.
Chris: Darcys Mutter, die gemeinsam mit Hank, einem Freund, einen Weg in die Höhle finden will, um die Eingeschlossenen zu retten.
Kyle: Sohn des Hotelbesitzers, 15 Jahre alt und scharf auf Darcy. Er ist ebenfalls in der Höhle gefangen und weiß um das schreckliche Geheimnis – und versucht, dies zu seinem Vorteil und Vergnügen zu nutzen
Richard Laymon hat in bekannter Weise Wahnsinn und Perversion in einem Buch zusammengefasst. Der Hotelbesitzer lebt seine perversen Phantasien heimlich aus. Er gibt nach außen den netten alleinerziehenden Vater, doch seine eigentümliche Aura kann er nicht verstecken. Nachdem er seinen Sohn in das Geheimnis um Zimmer 115 eingeweiht hat, hat dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – Blut geleckt und will mehr.
„Die Familie“ liest sich stilistisch etwas anders als andere Laymon-Schocker. Die Gewalt wird diesmal nicht so markant in den Vordergrund gestellt, hier legte der Autor sein Augenmerk eher auf die düstere und beängstigende Atmosphäre in den Höhlen. Es gibt Ekelszenen, wenn auch diese hier ebenfalls eher „harmlos“ zu lesen sind. Auch diverse sexuelle Phasen fehlen nicht, wenn diese teilweise auch überhaupt nicht zur Handlung passen. Leider waren dieses Mal auch seine Protagonisten eher unscheinbar, so dass ich beim Lesen keine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Auch ein bisschen mehr Hintergrundgeschichte zur Familie hätte dem Buch gut getan, um das Ganze noch gruseliger werden zu lassen.
Fazit: Spannend, eklig, pervers – definitiv ein Buch für Laymon-Fans. Mir persönlich hat es nicht 100 %ig zugesagt, trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen und musste weiterlesen.