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Nora Melling

Schattenblüte 2
Die Wächter

  • Autor:Nora Melling
  • Titel: Die Wächter
  • Serie:Schattenblüte 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Rowohlt Polaris
  • Datum:01 März 2012
  • Preis:14,95 EUR

 
»Die Wächter« (Schattenblüte 2) von Nora Melling


Besprochen von:
 
his and her books
Deine Wertung:
(3)

 
 
Inhalt:
Kurz nach dem Tod ihres Bruders zog Luisa mit ihrer Familie nach Berlin. Sie flieht öfter aus der Stadt, hält den Trubel und die Oberflächlichkeit nicht aus. An ihrem 17. Geburtstag will sie sich das Leben nehmen. Doch der graue, beinahe farblose Thursen taucht aus dem Nichts auf und hält sie davon ab. Er zeigt Luisa einen anderen Weg. Eine Möglichkeit, sich von der Trauer und der Angst loszusagen. Den Weg der Werwölfe, die mit jeder Verwandlung ein Stück Erinnerung an ihre Menschlichkeit verlieren und vermeintlich zufrieden leben können. Ist ihr altes Leben ausgelöscht, bleiben sie für immer in der Wolfsgestalt. Auch Thursens Zeit läuft ab. Aber Luisa will für ihre Liebe kämpfen und es gibt Hoffnung. Doch wessen Wünsche und Bedürfnisse zählen mehr?


Meine Meinung:
Der Einstieg in den Roman und die ganze Werwolfgeschichte fand ich anfangs ziemlich platt. Ich habe wirklich mehrmals überlegt, ob ich das Buch erstmals ganz zur Seite lege und ihm vielleicht später noch eine Chance geben soll. Und irgendwann habe ich bemerkt, dass es eigentlich weniger ein Fantasy-Roman ist, sondern die Geschichte einer Familie, die trauert. An die Gefühle und den Konsequenzen, mit einem solchen Verlust klar zu kommen. Und genau deshalb wirkte für mich der Anfang so platt, ohne jeglichen Überraschungseffekt.

Die Protagonisten:
Endlich einmal eine Protagonistin, die nicht perfekt ist:
Luisa ist 17 und völlig verstört. Ihr Bruder ist gestorben. Um die Erinnerung an ihn auszulöschen, ist ihre Familie Hals über Kopf umgezogen. Luisa durfte nichts behalten, das sie an Fabian erinnert. Sie hat niemanden, der ihr mit der Trauer hilft. Sie verliert immer mehr den Bezug zum Alltag, sitzt die Zeit in der Schule - wenn überhaupt - nur ab, macht keine Hausaufgaben, hat keine Freunde. Bis sie auf Thursen trifft. Luisa fühlt sich zum ersten Mal in der ganzen Zeit in Berlin verstanden. Sie verliebt sich sofort in ihn und muss sich nun entscheiden, welchen Weg sie gehen will. Und sie will kämpfen.

Thursen wollte wie Luisa seinem alten Leben ein Ende bereiten. Doch er ist den einen Weg gegangen: sich dem Werwolfdasein hinzugeben. Und zu vergessen. Doch dann nimmt er täglich "Höllenqualen" auf sich, um für Luisa da zu sein.

Zum Schreibstil:
Das Buch wird aus Luisas Sicht erzählt. Die depressiven, selbsthassenden und zerstörerischen Gefühle herrschen in dem Buch vor. Der Schreibstil ist dem angepasst: kurze, knappe, teils auch zusammenhanglose Sätze. Der Leser fühlt sich daher schnell in Luisa hineinversetzt und bekommt so hautnah mit, was sie bewegt.


Urteil:
Nachdem ich diese Geschichte zu Ende gelesen hatte, war ich umso überzeugter, dass es eigentlich um Verlust und Trauer geht. Im Hintergrund läuft ein Familiendrama ab, das mich vielleicht auch zu sehr von dem Fantasy-Teil abgelenkt hat. Typische Szenen einer Familie, die einen schweren Schicksalsschlag hinter sich hat und versucht, ihn zu verdrängen.

Frau Melling hat mit "Schattenblüte" eine ganz neue Werwolfwelt erschaffen. Die unwiderrufliche Verwandlung als letzter Ausweg aus der depressiven Trübheit. Mir haben viele Stellen in dem Buch gefallen: wie die Werwölfe mit jeder Verwandlung Erinnerungen, aber auch Farbe verlieren, oder was mit der Kleidung der Wölfe passiert.

Trotz dem (leider vorhersehbaren) Ende, das Lust auf mehr machen soll, werde ich die Fortsetzung (Schattenblüte - Die Wächter) nicht lesen.

Mir fehlt an dieser Geschichte so vieles und daher erhält "Schattenblüte - Die Verborgenen" gerade so 3/5 Sterne.
 


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