M.R. Forbes Der Nekromant 1
Totennacht
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»Totennacht« (Der Nekromant 1) von M.R. Forbes
Conor Night ist ein Nekromant, vielleicht der einzige, den es noch gibt. Einst war er Arzt, hatte er eine Familie, Frau und Tochter. Dann bekam er eine tödliche Krankheit, seine Gabe entfaltete sich und er trennte sich von seinem bisherigen Leben. Er braucht teure Medikamente zum Überleben, denn jede Anwendung seiner Gabe fordert Lebenskraft von ihm. Conor wird ein Söldner, wird von Danelle ausgebildet, mit der er zusammen arbeitet. Er ist immer auf der Suche nach lukrativen, natürlich illegalen Jobs.
Einer dieser Jobs führt ihn in das Haus der Reds, wo er ein Artefakt stehlen soll. Andere wollen dieses Artefakt auch und es entbrennt eine gnadenlose Jagd. Wertvolle Verbündete werden getötet, Conor wird bald von seinen Hilfsmitteln abgeschnitten. Irgendwie entkommt er dem Tod, aber der Preis ist hoch. Es scheint, als ob die mächtigen Häuser, die alle von Hexern geführt werden und die die Welt der Magienutzer regieren, sich einem Feind gegenübersehen, der vielleicht stärker ist als sie.
Kommentar :
Die glaubhafte Charakterzeichnung der Hauptfigur erzeugt viel Spannung. Conor erinnert in seinem Bemühen, gerade so am Leben zu bleiben und mit dem Fatalismus, der ihn immer wieder überfällt, an einige Dark Noir Detektive und natürlich auch an Harry Dresden. Er hat seine eigene Art des Umgehens mit seinem unvermeidlichen Tod und begräbt sein Gewissen tief in sich. Rückblicke in die Zeit, als er die Diagnose einer tödlichen Tumorerkrankung bekam, ermöglichen es uns, seinen Weg nachzuvollziehen.
Conor besitzt ein mächtiges Artefakt – zwei Würfel, die er mit seiner Magie füllen kann. Die Würfel töten seine Feinde, wenn sie geworfen werden. Wenn er jemandes bloße Haut anfasst und seine Magie nutzt, stirbt dieser Mensch an Nekrose. Die Anwendung seiner Magie hat aber einen hohen Preis. Er braucht regelmäßig Medikamente, hat immer wieder große gesundheitliche Probleme. „Um die Macht des Todes zu beherrschen, musste man selbst am Sterben sein.“, sagt er an einer Stelle.
Auch die Nebenfiguren wie Danelle, Jin und Amos wirken glaubhaft, sind gut eingebaut und haben genügend eigene Ausstrahlung.
Der Autor hat eine interessante magische Welt geschaffen. Die Polarität des Magnetfeldes kehrte sich irgendwann um und die in den Feldern verborgene Magie kam zum Vorschein. Einige Menschen wurden zu Nutzern dieser Magie. Sie organisierten sich in Häusern, deren Anführer mächtige Hexer waren. Für Todesmagier hat man keine Verwendung, sie sind deshalb nicht in den Häusern organisiert. Todesmagie findet im Verborgenen statt. Andere Menschen verwandelten sich in Wehre, Vampire und sonstige gefährliche Wesen. Oger, Gnome, Trolle und Elfen lebten plötzlich unter den Menschen. Und es gab natürlich noch die ganz „normalen“ Menschen, die von der Magie nicht beeinflusst waren.
Und dann wurde noch die Maschine erfunden. Sie erschafft eine virtuelle Realität, die Menschen in der aktuell unsicheren und gefährlichen Zeit eine frische Identität gib, die scheinbar besser ist als ihre jetzige.
Fazit :
Entgegen der Befürchtung, die durch den Titel der Reihe bei mir entstand (Der Nekromant), gibt es kaum Horrorelemente. Totennacht ist eine rasant erzählte Urban Fantasy Story. Conor und seine Verbündeten sind dauernd unterwegs, meistens auf der Flucht und es gibt noch viele offenen Fragen. Also genügend Potenzial für eine Fortführung. Ich freue mich auf den nächsten Band.