Kyra Dittmann Narrando 1
Pechschwarze Hoffnung
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»Pechschwarze Hoffnung« (Narrando 1) von Kyra Dittmann
Vella wächst behütet und beschützt als Präsidenten Tochter heran. Geschützt unter einer Kuppel vor der atomaren Strahlung, bedient von ihrer persönlichen Companía Marta, fristet sie ein unspektakuläres, langweiliges Leben. Bis ihr Vater ihr eröffnet, dass er sie verheiraten will. Vella flüchtet mir Marta und wird von den Parias gefangen genommen.
Jai, der Anführer der Outlaws und Paria, lehnt sich gegen die Ordnung auf. Auf der einen Seite sind die Hot Bloods, die alles haben und auf der anderen die Parias, die ihr Leben in bitterer Armut, außerhalb der schützenden Kuppel führen müssen. Sein Pech scheint endlich ein Ende zu haben, als er die Präsidententochter gefangen nehmen kann. Endlich hat er ein Druckmittel gegen den verhasstenPräsidenten Roover, um für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen.
Das Cover ist schwarz. Der Umriss eines Wolfes ziert die Front. Schlecht finde ich es nicht zu Buch und Inhalt gewählt, aber sehr ausdrucksstark ist es nicht. Wenn ich nicht eine Leseprobe zu dem Buch gelesen hätte, wäre ich vermutlich einfach daran vorbei gegangen. Ich hätte mir ein ausdrucksstärkeres Bild gewünscht.
Kyra Dittmann konnte mich sehr schnell von ihrem Stil überzeugen. Spannend, temporeich und voller Esprit schildert sie das Leben nach dem atomaren Fallout und den daraus resultierenden Naturkatastrophen. Das Leben hat sich eingependelt, die Menschen mit der Situation abgefunden und sich arrangiert. Während die Reichen ein sicheres Leben in den abgeschotteten und gesicherten Hot Blood-Bezirken führen, Nahrung anbauen und Vieh züchten können, leben die Parias am Existenzminimum. Sie ernähren sich von Insekten und von dem, was die Natur zu bieten hat. Unterernährung und die ständige Angst vor wilden Tieren, lassen die Parias ein ärmliches Leben fristen. Doch sie sind glücklich, denn ihr Leben bietet ein Ziel und einen Sinn, während das Leben der Hot Bloods unsinnig scheint und nur auf sich gerichtet. Dies wird sehr lebendig und authentisch von der Autorin geschildert, so dass ich mich problemlos in das Leben und die Gewohnheiten einfinden konnte. Die Natur wird aufregend geschildert und bildlich, was mir sehr gut gefiel. Durch die atomare Verseuchung hat sich vieles gewandelt; einiges existiert nicht mehr, neue Existenzen haben sich aufgebaut und den Gegebenheiten angepasst.
Die beiden Protagonisten sind Kyra Dittmann lebensnah gelungen. Jai, der Anführer der Outlaws mit der harten Schale und dem weichen Kern, wirkt bodenständig und kämpferisch. Das harte Leben hat ihn geprägt und seine Ansichten gefestigt. Leider sind diese so festgefahren, dass er nur schlecht von seiner vorgefertigten Meinung abweicht und sich auch nicht eines besseren belehren lassen möchte. Erst als Vella in sein Leben tritt, lernt er eine andere Sichtweise. Durch ihre völlig andere Sichtweise, schafft sie es, seine eingefahrenen Strukturen aufzubrechen. Unmerklich, aber unaufhaltsam.
Vella, die Tochter Präsident Roovers erschien mir zu Anfang des Buches einfach wie ein verwöhntes Miststück. Sie weiß weder ihre Privilegien zu schätzen, noch ist sie nett zu ihren Mitmenschen. Es scheint so, wie wenn die Welt die Ehre hätte, sich um sie zu drehen; und dies zwar ausschließlich. Doch als sie mit ihrer Companía Marta aus dem Hot Blood Bezirk flüchtet und von den Outlaws gefangen genommen wird, erfährt auch sie eine innere Wandlung, die spannend zu beobachten war.
Gut sind die Charaktere gelungen, aber an machen Stellen war es mir etwas zu flach und die Handlung zu vorhersehbar, was ich sehr schade fand.
Mein Fazit
Ein toller Serienauftakt, der Lust auf mehr macht!