J.L. Bourne
Tagebuch der Apokalypse 3
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»Tagebuch der Apokalypse 3« von J.L. Bourne
Kilroy, wie unser tagebuchschreibender Protagonist nun genannt wird, und seine Freunde mussten das Hotel 23 verlassen und haben Unterschlupf auf einem Flugzeugträger gefunden. Dort wird er ausgewählt an einer Expedition nach China teilzunehmen. Dort soll angeblich der Auslöser der Seuche, „Patient Null“, zu finden sein und man erhofft sich, ein Heilmittel entwickeln zu können. Die anderen ehemaligen Bewohner des Hotel 23 versuchen, an Bord der USS Washington ein relativ normales Leben zu führen. Janet unterstützt den einzigen verbliebenen Bordarzt, Dean unterrichtet die Kinder und Jugendlichen, John wird zum Funktechniker und schafft es so, Kontakt mit anderen Überlebenden herzustellen. Durch Zufall fängt er einen Funkspruch aus einer Arktisstation auf – die wenigen überlebenden Forscher haben nur noch wenige Ressourcen, die ihr Überleben sichern und sind auf die Hilfe von außen angewiesen. Währenddessen hat sich eine kleine Kampftruppe namens Phoenix zum Hotel 23 durchgeschlagen, um diesen Stützpunkt in der Hinterhand halten zu können – was die ominöse Organisation „Remote Six“ zu verhindern versucht.
Im dritten Teil der Apokalypse-Reihe hat sich der Stil der Geschichte von der Perspektive eines Erzählers (Kilroy) wegentwickelt und wird in Romanform in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt. Immer abwechselnd erfährt man von den Begebenheiten der verschiedenen Gruppierungen – der Tagebuchstil kommt nur noch auf wenigen Seiten zum Vorschein. Ich persönlich finde das sehr schade, denn gerade die ungeschönten Aufzeichnungen haben für mich den Reiz der Geschichte ausgemacht. Durch Kilroys Erzählungen hatte ich beim Lesen das Gefühl, mich gut in ihn hineinversetzen zu können und durch ihn wurden auch die anderen Charaktere zum Leben erweckt.
Ich kann trotzdem verstehen, warum der Autor den Schreibstil dahingehend geändert hat. Durch die „ausgeweitete“ Handlung mussten andere Blickwinkel eingebaut werden, um ein paar Hintergrundinfos zu geben. Durch die häufigen Wechsel der Szenen konnte Bourne den Spannungsbogen gut halten, vor allem, weil er diese gerne im spannendsten Moment einbaute. Leider treten aber dadurch alle schon bekannten Figuren ziemlich in den Hintergrund, sie gehen einfach in der Flut der neu hinzugekommenen Menschen unter. Zu den „neuen“ konnte ich so gut wie keine Verbindung aufbauen, sie blieben mir alle zu blass – außer vielleicht Crusow, einer der Arktis-Überlebenden, von dem man im Laufe der Szenen etwas mehr erfuhr.
Im zweiten Teil hatte ich ja schon bemängelt, dass es mir stellenweise zu militärisch wurde. Leider hat sich das im dritten Band fortgesetzt. Gut möglich, dass es mir deswegen so auffiel, weil ich die beiden ersten Teile der Reihe schnell nochmal gelesen habe, um wieder in die Handlung zu kommen. Aber im direkten Vergleich fand ich „Tagebuch der Apokalypse 3“ langatmiger als die Vorgänger. Die letzten Seiten hatten es mir dann nochmal angetan und konnten mich fesseln, nur leider war der Schluss für mich nicht befriedigend: Zu viele offene Fragen, zu kurz abgehandelt.
Fazit:
Der lang ersehnte Abschluss konnte mich leider nicht so überzeugen wie der Rest der Trilogie, trotzdem ist er aber lesenswert und sollte trotz meiner Kritikpunkte nicht ignoriert werden.
Infos zur Reihe:
Tagebuch der Apokalypse 1 (Day by Day Armageddon) – November 2010
Tagebuch der Apokalpyse 2 (Day by Day Armageddon: Beyond Exile) – Juni 2011
Tagebuch der Apokalypse 3 (Day by Day Armageddon: Shattered Hourglass) – Juli 2013