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Janine Höcker

Rhavîn 2
Gesang der schwarzen Seele

  • Autor:Janine Höcker
  • Titel: Gesang der schwarzen Seele
  • Serie:Rhavîn 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:AAVAA Verlag UG
  • Datum:18 Januar 2012
  • Preis:11,95 EUR

 
»Gesang der schwarzen Seele« (Rhavîn 2) von Janine Höcker


Besprochen von:
 
Mystera
Deine Wertung:
(2)

 
 
Im ersten Teil hat die schwarze Hexerin Auriel Rhavîn Khervas, einen vermeintlichen Elfenwaldläufer, der sich später als Dunkelelfenmeuchelmörder entpuppt, in den Wäldern Bønfjatgars getroffen. Sie begleitet ihn auf seiner von seinem Fürsten übertragenen Mission - eine Botscahft zum Jarl der Normarken, Grímmaldur dem Scharzen zu bringen. Die beiden haben bereits in Begleitung des Kentauers Kentaro und des dunklen Einhorns Nymion dem Zugriff einer Vampiress wiederstanden und ihre Gefühle füreinander entdeckt. Der Finstermagier N'thaldur, Erzfeind der Dunkelelfen und ungekrönter Herrscher der Nordmarken, versucht mit allen Mitteln, das Gelingen der Mission zu vereiteln. Wird es ihm gelingen, die beiden aufzuhalten und werden die Zwei zu ihren Gefühlen stehen?

Janine Hoecker hatte bereits im ersten Teil den starken inneren Konflikt von Rhavîn und Auriel dargestellt, der daraus bestand Gefühle zuzulassen - etwas das nur schwächliche Wesen der guten Seite empfinden dürfen - oder aber sich wieder der schwarzen Seite zuzuwenden und gefühlskalt und grausam zu sein.
Genau dieser Aspekt spielt auch in diesem Teil wieder die Hauptrolle. Allerdings treten diesmal mehr Gefahren auf und die Gefühle zwischen Rhavin und Auriel werden von unterschiedlichsten Seiten geprüft - nicht zuletzt durch das schwarze Einhorn Nymion, Rhavîns längsten Gefährten und einzigem Freund.

In den Kampfszenen verhält sich Auriel meiner Meinung nach viel zu zurückhaltend. Immer verlässt sie sich auf das Kampfgeschick ihres neuen Gefährten und Geliebten. Doch dieser hat seinen eigenen inneren Konflikt und Auriel wird immer mehr zur Last. Wie soll er so den Auftrag seines Herren erfüllen?
Auch Rhavîn wird mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Er erklärt sich eindeutig zur dunklen Seite hingezogen, da diese zu seiner Natur gehört und ihn an seinen Herren bindet, andererseits kommt immer wieder die Liebe zu Auriel durch. Er ist einfach ein deutlich ungefestigter Charakter, der sich zwar gut im Kampf mit Waffen und im Mischen von Giften auskennt, aber anscheinend nichts von Selbstkontrolle versteht und sich daher sogar ein Mal selbst mit Gift zum Schlafen zwingt und sich selbst verletzt. Auch in den Kampfszenen schneidet er nur mittelmäßig ab, was die Frage aufwirft, wie gerade er der beste Kämpfer eines Herren der Dunkelelfen sein kann? Für mich klingt das mehr als Utopisch.

Alleinig Nymion ist ein Charakter, der stringend sein Ziel verfolgt und dabei sein Leben einsetzt. Durch eine Meinungsverschiedenheit kommt es zur Auftrennung der Gruppe, was zum Teil ihren Niedergang bedeutet.
Auf dem Weg zur Erfüllung des Auftrags, geht auch Kentaro in einem Kampf verloren, ohne das man jemals erfahren wird, was aus ihm geworden ist. Wenn man bedenkt, dass dieses Pferd im ersten Teil als so Hochintelligend und treu beschrieben worden ist, ein eher enttäuschendes Schicksal für dieses Wesen - Versunken in der Unbedeutendheit.
Der untote Finstermagier N´thaldur, welcher als mächtig und durchtrieben beschrieben wurde, schneidet in diesem Buch auch eher schlecht ab. Der Tiefgang dieses Charakters verliert sich, obwohl er in diesem Band öfter in Erscheinung tritt und sogar zwei Kämpfe selbst bestreitet.
Als die dezimierte Gruppe am Ende Dragelund erreicht und damit entgültig ihrem Ziel nahe ist, kommt es zu einer unerwarteten Wendung im Geschehen, welche mir das Lesevergnügen nun wirklich komplett genommen hat. Die Endszenen werden so schnell abgehandelt und eher gefühlskalt übermittelt, dass ich die Vermutung hegen würde, dass ein Abgabedatum des Manuskripts die Autorin gezwungen hat, einen Punkt zu setzen.

Alles in Allem war ich nach dem guten Start des ersten Teils von diesem zweiten Band einfach nur enttäuscht. Man hätte aus dieser Grundstory weit aus mehr herausholen können und das Gesamtgeschehen besser durchdenken sollen.

Janine Hoecker schließt mit diesem zweiten High-Fantasy-Band die Erzählung um Rhavîn Khervas, dem Dunkelelfenmeuchelmörder ab und bietet ein eher ungewöhnliches Ende auf.
Mir persönlich hat dieser Teil nicht zugesagt - doch wie steht es mit euch?
 


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