Janet Edwards Earth Girl 2
Die Begegnung
Buchlisten
»Die Begegnung« (Earth Girl 2) von Janet Edwards
Endlich ist das Geheimnis gelüftet: Jarra Tell Morrath ist eine Behinderte. Ein Teil ihres Geschichtskurses hält weiterhin zu ihr, der andere Teil wendet sich nicht nur von ihr ab, sondern beschimpft die junge Frau auch. Wenn ihr nicht Fian Eklund zur Seite stehen würde, würde Jarra schier verzweifeln und könnte die neue Ausgrabungsstätte in Afrika nicht genießen.
Plötzlich werden die beiden von Colonel Riak Torrek ins Militär einberufen. Jarra und Fian können sich nicht dagegen währen, denn das Alien-Kontakt-Programm ist angelaufen und Widerstand würde den Tod bedeuten. Doch das will Jarra auch gar nicht, denn es geht nicht nur um ihren Heimatplaneten, die Erde, sondern um den einzigen Lebensraum, den Behinderte haben. Verzweifelt kämpft sie und gibt nicht auf. Doch bringt der Kampf etwas?
Das Cover zeigt die Erde im All. Statt der gewohnten Formen liegt Jarras Gesicht im Mittelpunkt. Herausragend ist das Bild nicht, aber ich finde es trotz allem gut zu Titel und Inhalt gewählt, da Jarra im Kampf um die Erde eine Schlüsselposition einnimmt. Trotzdem hätte ich mir ein stärkeres Bild gewünscht.
Janet Edwards konnte mich bereits im ersten Teil um die Kämpferin Jarra von sich überzeugen. Dieser Teil knüpft nahtlos an den Vorgänger an, ohne sich groß mit Rückblicken aufzuhalten. Anfangs fand ich das etwas schade, aber ich kam verblüffend gut wieder in die Geschehnisse hinein. Meiner Meinung nach, kann der zweite Teil auch ohne Band eins gelesen werden.
Dank ihres spritzigen, schnellen und mitreißenden Schreibstils konnte ich mich sofort dem Buch hingeben und in die Welt der Zukunft eintauchen. Völlig fasziniert beobachtete ich die Errungenschaften, die wunderbar in die Handlung eingearbeitet waren und so weder fremd noch überzogen wirkten. Ganz im Gegenteil, vieles konnte ich mir genau so vorstellen und fand es als Weiterentwicklung unseres heutigen Technikstandes realistisch und glaubwürdig. Dazu passten die witzigen Dialoge der Protagonisten gut, die voller Esprit waren und lebendig wirkten. Ein Ereignis jagt das nächste und so nimmt das Buch schnell an Fahrt auf und behielt das recht hohe Erzähltempo auch bei, was mir gut gefiel.
Der Menschheit ist es dank der Portaltechnik mittlerweile gelungen, ferne Planeten zu besiedeln. Trotzdem spielt Earth Girl einzig auf Erde und das Leben auf fremden Planeten bleibt dem Leser genauso fern, wie der Protagonistin Jarra. Einerseits fand ich dies schade, da ich mich gerne auf eine Erkundungstour begeben hätte, vor allem, weil die fremden Welten sehr interessant geschildert wurden, aber auf der anderen Seite verliert die Autorin nie ihre Heldin aus dem Blickfeld. Alles agiert, reagiert und interagiert einzig mit und auf Jarra. Zu Beginn liest sich dies etwas befremdlich, aber als ich mich darauf eingelassen hatte, fand ich es gelungen. Einzig die vielen Zufälle, die Jarras Weg ewig geebnet haben, störten mich. Und wenn ich ehrlich bin, nicht zu knapp.
Jaara Tell Morrath ist eine herrliche Protagonistin! Sehr lebendig und vor allem lebensnah, schildert Janet Edwards die junge Frau, so dass ich mich schnell in sie einfinden und ihre Reaktionen nachempfinden konnte. In Jarra schlummert eine unglaubliche innere Kraft, die ich bewundere und die es gleichzeitig Spaß machte, gemeinsam mit ihr zu entdecken. Auch wenn ihr Dickkopf ihr häufig im Weg steht, macht sie dies nur noch sympathischer. Sie verfolgt strickt ihre Ziele und kann nur schwer nach rechts und links blicken, um andere Meinung an sich heranzulassen.
An ihrer Seite befindet sich ihr Freund Fian Eklund. Als normaler Mensch kämpft er gegen Anfeindungen die seine Liebe zu einer Behinderten mit sich bringt. Auf den ersten Blick scheint dies alles an ihm abzuperlen, aber tief in ihm drin, leidet es doch. Diese innere Zerrissenheit und sein Mut sind der Autorin gut gelungen.
Mein Fazit
Endlich geht die Geschichte um Jarra weiter und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band!