Greg F. Gifune
Sag Onkel
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»Sag Onkel« von Greg F. Gifune
Ist es wirklich immer erstrebenswert, die Wahrheit zu wissen?
Winter 1999: Andy erfährt, dass sein Onkel gestorben ist und er fährt in seinen Heimatort um ihn zu identifizieren. Schnell wird klar, der Onkel wurde ermordet und Andy will herausfinden was passiert ist. Er macht sich auf und denkt dabei immer wieder an die Vergangenheit.
10 Jahre zuvor: Andy und Angela wachsen vaterlos bei ihrer Mutter auf. Ihr Onkel ist wie ein Vaterersatz, kümmert sich um die Kinder und die Mutter und bringt Licht in ihr Leben. Doch das ändert sich eines Tages als Angela vergewaltigt wird und ihr Vergewaltiger spurlos verschwindet. Andy will wissen was passiert ist und sein Onkel erzählt…
Zwei Puppenaugen schauen einen aus dem Cover heraus an, zwei Puppenaugen schauen auch aus dem Buch heraus . Zu jedem Kapitelanfang.
Jedes Kapitel ist zweigeteilt. Erst die Suche von Andy nach den Mördern seines Onkels in der Gegenwart, nach einem kleinen Absatz die Geschichte der Vergangenheit als die 12-jährige Angela weinend nach Hause kommt und nichts mehr so ist wie es vorher war. Erst heile Welt- auf einmal das Abrutschen in das Böse. Dieses Begreifen der Kinder, dass der Onkel nicht so ist wie sie gedacht haben erzählt Greg Gifune an manchen Stellen beinahe lyrisch.
„… und spüre in ihren winzigen Körpern und ihren kindlichen Gesichtern die Anwesenheit Gottes auf eine Weise, in der ich sie nicht mehr erfahren habe, seit ich selbst ein kleines Kind war. Mir erscheint der Himmel weit jenseits jedes Begreifens, doch Babys ist er unendlich viel näher, nicht so unerreichbar weit entfernt...“
„Meine Frau hat mich einmal als Heliumballon bezeichnet, der über die Landschaft schwebt und gelegentlich weit genug herunter kommt , um den Boden zu berühren…“
Dieser Sprache in einem Dark-Fiction Roman zu begegnen ist ungewöhnlich, aber nicht fehl am Platz . Greg F. Gifune entwickelt eine dunkle Familiengeschichte vor dem Hintergrund eines Kriminalfalles in einer düsteren Kleinstadt, die eine Freude ist zu lesen.
Fazit: Im Vorwort von Tom Piccirilli beglückwünscht uns jener, dieses Buch gekauft zu haben, einen exzellenten literarischen Geschmack zu haben – und ich kann ihm nur zustimmen.
Ich würde das Buch jetzt aber eher bei Psychothriller einordnen denn bei Dark-Fantasy oder Horror