Drew Magary
Die Unsterblichen
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»Die Unsterblichen« von Drew Magary
USA 2019 John Farell führt einen Blog, den er regelmäßig aktualisiert.
Wir erleben mit, wie er eine Freundin findet, ein Kind bekommt, wie sein Vater stirbt und seine Freundin überfahren wird. Klingt wie ein ganz normales Leben. Wenn, ja wenn da nicht die eine Sache wäre:
John Farell hat sich impfen lassen und ist fortan unsterblich. Er wird immer 29 Jahre bleiben. Er genießt sein Leben in vollen Zügen, bis seine Freundin Katy bei einem Anschlag ums Leben kommt. Wer ist die geheimnisvolle Blonde, die er am Ort des Attentats trifft?
Nach und nach wird die Impfung von der Regierung legalisiert und die meisten Menschen lassen sich impfen. Auch ältere Leute. Doch dies führt schnell zur Überbevölkerung und radikale Gegner betreten das Schlachtfeld.
Doch John lässt sich nicht unterkriegen, er wird Vater, findet die Liebe und verliert sie wieder und wird schließlich leicht verbittert zum Angestellten der Regierung und tötet Menschen in deren Auftrag. Und hier trifft er dann auch die schöne Blonde wieder…
Der Anfang des Buches befasst sich mit der Impfung der Leute und welche Folgen es haben kann. Der erschreckende Teil: das Bevölkerungswachstum wird immens sein. Der eher lustige: alle Frauen werden für immer und ewig ihre Periode haben, weil sie nicht altern. Zudem bekommt man auch keine Rente wenn man immer jung ist.
Das Buch ist in 4 Abschnitte gegliedert: Das Jahr 2019 in dem die Impfung möglich wird. 10 Jahre später regieren schon gewalttätige Gegner das Feld, die Pro-Tod sind. 28 Jahre später haben die ersten Menschen schon genug von dem ewigen Leben und Euthanasie kommt auf. Und zuletzt wieder 20 Jahre später wird die Welt von Seuchen, Atombomben und gefährlichen Ultras heimgesucht. John ist zwar immer mittendrin, aber mir fehlt hier doch der rote Faden. Das Buch ist in sehr kurze Kapitel eingeteilt, die den Lesefluss zwar schnell, aber nicht unbedingt flüssig machen. Zudem sorgen immer wieder Zeitungs- oder Augenzeugenberichte für Unterbrechungen. Die an und für sich sind aber immer interessant und zeigen die Welt „dort draußen“: Wie in China Babys am Tag der Geburt mit ihrem Geburtsdatum tätowiert werden, damit sich keiner impfen lässt, es gibt eine Geschichte einer unsterblichen Kuh, die Geschichte vom Schaf und der Seuche oder einer Stadt, die sich einmauert und in ihrem Innern nur Ungeimpfte leben lässt.
Drew Magarys Schreibweise ist dem Alter des Protagonisten angepasst . Stellenweise leicht flapsig, bisschen komisch, leicht ironisch, aber auch ernst und nachdenklich. Ich fand die Teile, in denen John von sich erzählt sehr lebendig und gut zu lesen, die Einschübe jedoch haben mich eher gestört, auch wenn sie die Handlung vervollständigt haben.
Fazit: Ein Buch das stellenweise sehr zum Nachdenken anregt. Würde ich die Impfung machen lassen, wenn es sie gäbe? Was sind die Folgen?