Douglass, Sara Unter dem Weltenbaum 3
Tanz der Sterne
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»Tanz der Sterne« (Unter dem Weltenbaum 3) von Douglass, Sara
Die Australierin Sara Douglass legt mit ihrer Trilogie „Unter dem Weltenbaum“ eine im englischsprachigem Raum recht erfolgreiche Trilogie vor. Für die deutsche Hardcoverausgabe wurden die Originaltitel jeweils der Länge wegen auf zwei Bücher verteilt, noch im Herbst soll der zweite Teil des Mittelbandes unter dem Titel DER STERNENHÜTER dem Leser nachgereicht werden.
Der zweite Band einer Trilogie ist immer eine besonders heikle Angelegenheit für einen Autor. Im ersten Teil breitete er seine Geheimnisse vor dem Leser aus, führte seine Handlungsträger ein, baute die Konflikte auf, die im letzten Teil dann in einem triumphalen Finale aufgelöst werden sollen. Der Mittelband aber führt in aller Regel lediglich die Geschehnisse des ersten Teiles fort, ohne dass es zu markanten Fortschritten, geschweige denn Lösungen kommen kann. Das Problem besteht darin den Leser bei der Stange zu halten. Die Einführung weiterer Geheimnisse und Konflikte könnte aber die Geduld der Käufer zu sehr strapazieren. Auf der anderen Seite soll natürlich auch etwas passieren – eine Crux an der bereits so mancher namenhafte Autor gescheitert ist.
Wer meine Besprechungen der ersten beiden Teile der Trilogie gelesen hat, der weiss, dass ich den Auftakt durchaus interessant fand, mir der Schluss des ersten Romans dann aber doch zu stereotyp vorkam.
Nun, in diesem ersten Teil des zweiten Romans hat mich Sara Douglass wieder auf ihren Haken genommen – allen bekannten Versatzstücken die sie benutzt zum Trotz. Behutsam löst sie erste Rätsel, ohne das ganze Geflecht ihres Handlungsgerüsts zu enthüllen. Ihre Protagonisten erfahren mehr über sich selbst, wer sie sind, woher sie kamen, ihre immer noch recht mysteriöse Herkunft, und finden weitere Mitstreiter und Gefährten in der anstehenden Auseinandersetzung mit dem Bösen. Es offenbart sich erstmals ein uralter, geächteter Zauberer, der scheinbar auf beiden Seiten manipulierend tätig wird. Zwar sind mir die Charaktere, insbesondere die „Bösen“ immer noch etwas zu schablonenhaft gezeichnet, aber insbesondere unser Haupthandlungsträger Axis entwickelt sich zusehends zu einer faszinierenden Gestalt. Für Axis gilt es der Prophezeiung folgend die drei einander feindlich gesinnte Völker zu einen, um sie gegen das Böse in die finale Schlacht zu führen. Dass sein Halbbruder inzwischen mit Hilfe der korrupten, auf eigene Machterhaltung schielende Priesterschaft zum König gekrönt wurde, dass Axis´ grosse Liebe an der Seite des verhassten Halbbruders ein Martyrium erdulden muss kann er gegenwärtig nicht ändern. Es gilt seine Zauberkräfte zu entfalten, Geheimnisse zu erforschen und Verbündete zu suchen. Gegen das Böse scheint sogar eine zeitweilige, recht wackelige Allianz der beiden Brüder möglich ...
Die Autorin aus Down Under erzählt uns keine neue Geschichte. Tolkien, Duncan und Feist lassen mehr oder minder deutlich grüssen. So interessant uns Axis Abstammung und Entwicklung daher kommt, seine Verhalten erschien mir nicht ganz glücklich dargestellt. Er scheint sich recht wenig aus dem Status Quo mit seinem Halbbruder zu machen. Dass dieser die von Axis geliebte Frau in sein Bett geholt hat scheint ihn wenig zu berühren. Ruhig, überlegt fast unterkühlt geht er seine Mission an, lernt seine Zaubermächtekennen und nutzen ohne dass ihm die Sorge um die Geliebte gross anzumerken wäre. Dies erschien mir nicht ganz überzeugend. Was aber hat eine Kennerin wie Friedel Wahren, die verantwortliche Herausgeberin der Piper Fantasy Edition dazu veranlasst ausgerechnet diese Trilogie für die gebundene Edition auszuwählen?
Nun, immer wenn ich dachte, ich wüsste wie der Haase läuft, die weitere Handlung hielte keine Überraschungen mehr für mich bereit, nahm der Plot doch wieder eine nicht vorhersehbare Wendung. Der Reiz weiterzulesen, nur eine Seite noch umzublättern, vielleicht ein letztes Kapitel einfach um zu wissen, wie es nun wirklich weitergeht war in diesem Teil zumindest wieder da. Insoweit bin ich auf den restlichen Teil dieses Romans gespannt und harre ungeduldig der Publikation.