Douglass, Sara Unter dem Weltenbaum 4
Der Sternenhüter
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»Der Sternenhüter« (Unter dem Weltenbaum 4) von Douglass, Sara
Rekapitulieren wir kurz um was es in der Trilogie, die für die deutsche Veröffentlichung auf 6 Bücher verteilt wird geht.
Axis ist von der Prophezeiung dazu ausgewählt die seit Jahrhunderten getrennten drei Völker zu einen, und gegen den gemeinsamen dunklen Feind ins Feld zu führen. In diesem 4. Teil kommt es zu direkten Auseinandersetzung Axis' mit seinem Halbbruder, dem bisherigen Regenten des Königreiches. Der Roman zeigt uns einen Protagonisten, der förmlich zerrissen ist zwischen zwei Frauen. Faraday, seine Jugendliebe, die amtierende Königin wird ihm von der Prophezeiung zur Seite gestellt, doch zwischenzeitlich hat er mit Aschure Kinder gezeugt und kann seine tiefen Gefühle für sie nicht leugnen. Da erscheint das stundenlange Duell mit seinem verhassten Halbbruder fast schon ein Spaziergang. Wer ist der Verräter in seiner nächsten Umgebung, den die Prophezeiung erwähnt, wo versteckt sich der Renegat Wolfstern, der einzige Magier der sowohl über die Macht des Sternentanzes, als auch die dunkle Musik des Todestanzes beherrscht.
Die Handlung nimmt Tempo auf. Endlich kommt es zum direkten Aufeinandertreffen der ungleichen Brüder, das seit drei Büchern vorbereitet wurde. Ich muss sagen, dass dieser Teilroman mich überrascht hat. Es gibt die Fantasy gewohnten Schlachtengemälde. Auch die Einführung eines Verräters im engsten Kreis unserer Helden ist keine neue Idee. Dennoch vermochte die Handlung mich diesmal mehr zu faszinieren als in den vorhergehenden Bänden. Langsam erschliesst sich uns ein differenzierteres Bild dieser Welt. Die Personen erhalten durch weitere
Charakterzeichnungen mehr Tiefe, und, was wichtiger ist, die Handlung wird weniger vorhersehbar. Erste Geheimnisse werden aufgelöst, nur um neue Mysterien zu offenbaren. Dabei kommt die Handlung aber voran. Axis muss um seine ungewollte Rolle kämpfen, vieles fügt sich angesichts der Prophezeiung für ihn fast von selbst. Interessant wird es immer dann, wenn unseren Helden - Axis ist beileibe nicht der Einzige - Steine in den Weg gelegt werden. Faraday hat sich für meinen Geschmack bislang ein wenig zu passiv in ihr Schicksal gefügt. Jetzt erleben wir eine Frau, deren Träume mit einem Schlag zunächst in Erfüllung zu gehen scheinen, bevor sich alles Glück plötzlich auflöst. Dass diese Frau die Kraft hat den geliebten Mann frei zu geben, dass es der Autorin gelungen ist uns dies überzeugend vorzutragen spricht für Douglass. Auch Aschure, die zweite weibliche Protagonistin gewinnt an Tiefe und damit an Faszination. Das Geheimnis ihrer Herkunft wird gelüftet, ihr weiterer Weg als Mätresse scheint vorgezeichnet, und doch kommt wieder alles anders, als erwartet.
Was hält die Autorin im für nächstes Jahr bei Piper in Vorbereitung befindlichen Abschlussroman, natürlich wieder in zwei Hälften gesplittet für uns bereit - ich zumindest warte nun nach diesem Buch wieder mit Spannung darauf, wie es weitergehen wird.