Immer wenn der Erde eine Katastrophe bevor steht, ziehen Captain Lee Harden und sein Hund Tango in ihren unterirdischen Bunker. Von der Regierung auserwählt, die Welt nach einem Zusammenbruch wieder aufzubauen und Hilfe zu leisten, harren sie der Dinge, die da kommen. Bisher waren es stets Übungen. Bisher...
Doch jetzt ist es ernst. Sehr ernst, denn die Welt ist einer Seuche zum Opfer gefallen. 99% der Bevölkerung sind tot. Nicht nur tot, sondern kehren als Zombies zurück und überziehen die Erde mit Gewalt und Terror. Hardens Ziel ist der Wiederaufbau und die Einrichtung einer neuen Ordnung. Doch kann dies in einer Welt in der die Toten regieren, wirklich gelingen?

Das Cover ist in blutrot gehalten. In der Mitte steht Captain Lee Harden mit einer Waffe. Umzingelt von Zombiehorden, im Hintergrund eine brennende Stadt. Für mich symbolisiert das Bild Gewalt, Grauen und Hoffnungslosigkeit. Doch gleichzeitig auch Mut und Widerstandskraft. Ich hätte mir kein besseres Cover für das Buch vorstellen können.

Voller Kraft, aber auch mit Brutalität, Grauen und sagenhafter Spannung schildert D.J. Molles den Untergang der Menschheit. Die Mischung aus Verzweiflung und puren Willen zum Überleben ist dem Autor meisterhaft gelungen und ich klebte förmlich an den Seiten. Er peitscht seine Leser durch die Handlung und lässt kaum Zeit zum Luftholen oder Begreifen, was im Einzelnen geschieht. Immer wenn ich mich auf eine Sache eingestellt, eine Katastrophe verdaut hatte, taucht auch schon die nächste am Horizont auf. Und garantiert hätte ich nie mit dieser Entwicklung gerechnet. Ich habe wirklich schon sehr viele Zombie-Romane gelesen, aber was Molles mit seinem Werk auf die Beine gestellt hat, sucht seines Gleichen. Das Buch ist dermaßen fesselnd, spannend und unvorhersehbar, dass ich es nur unter größter Mühe und Anstrengung zur Seite legen konnte.
Über die Wahl des Namens der Krankheit musste ich schmunzeln, denn ob Fiebrig Urokaninisch Reagierende Yersinia, kurz FURY wirklich der passende Name war, wage ich zu bezweifeln. Dafür sind meine Kindheitserinnerungen an die gleichnamige Fernsehserie einfach zu stark. Ich musste den Namen mit Gewalt verdrängen, damit mir die Spannung nicht verloren ging. Denn die Bilder, die D.J. Molles vor meinem inneren Auge abspielt, sind nicht nur gewaltig und lebendig, sondern Angst einflößend. Viele Schilderungen sind nichts für schwache Nerven, für mich aber genau richtig. Nicht zu ausführlich, dass es einem den Magen umdreht, aber doch detailliert genug, dass das Grauen einziehen konnte.

Doch wie in so vielen anderen Büchern auch, lebt die Geschichte erst mit, oder besser gesagt durch ihre Protagonisten. Mit der Wahl Captain Lee Hardens als Protagonist, ist Molles ein außergewöhnlich guter Charakter gelungen. Harden ist, wie man umgangssprachlich sagen würde, ein harter Knochen. Er zögert nicht, seine Waffe einzusetzen, um sein Leben zu verteidigen, wirkt gleichzeitig aber besonnen und nicht blutrünstig. Seine militärische Ausbildung, sein Drill zu gehorchen, helfen ihm mit der Situation, wo andere verzweifeln. Harden hat den klaren Auftrag, nicht nur zu überleben, sondern der Welt eine Zukunft zu bieten. Diesem Umstand verdankt er seine geistige Gesundheit. Denn andere haben nur das Überleben im Sinn und die niedersten Instinkte ergreifen die Oberhand. Nicht bei allen, denn viele helfen sich gegenseitig, aber die Mehrheit raubt, brandschatzt und tötet wahllos.
Anfangs drängte sich mir der Gedanke auf, dass die anderen Personen neben einem so starken, ausgeprägten Charakter keine Chance haben zu bestehen, aber diese Überlegung war schnell hinfällig. Jeder, mag er auch nur am Rande des Geschehens auftauchen, ist stark und prägte sich mir ins Gedächtnis ein.

Mein Fazit

Grandios! Super! Spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Absolut lesenswert für alle Zombie-Fans!