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David Wellington

Laura Caxton: Vergeltung der Vampire


 
»Laura Caxton: Vergeltung der Vampire« von David Wellington


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Laura Caxton wurde zum Bauernopfer und landeten im Gefängnis. Um einen Vampir zu fangen, folterte sie einen Menschen, rettet damit aber hunderte Leben. Als Cop in einer Haftanstalt hat sie natürlich kein leichtes Leben und als sie dann auch noch in Einzelhaft muss, scheint es ganz vorbei zu sein. Doch als ihre Lebensgefährtin Clara sie besucht, geschieht das Unfassbare. Die älteste Vampirin der Welt, Justina Malvern übernimmt die Leitung des Gefägnisses. Eine Zeit des Terrors und der Gewalt beginnt. Und Laura bleiben nur 23 Stunden, um Clara aus den Fängen der Vampirin zu befreien.

Das Cover zeigt einen Vampir von hinten, der vor den Blut getränkten Gitterstäben einer Gefängniszelle steht. Einerseits finde ich es passend zu Titel und Inhalt gewählt, aber der Vampir sieht männlich aus und eigentlich müsste er weiblich sein. Ich hätte mir eher eine Justina Malvern in einem Kleid gewünscht.

David Wellington schreibt gewohnt spannend und wirft seine Leser mit Schwung in die Handlung hinein. Er hält sich nicht lange mit irgendwelchen Rückblicken auf, sondern knüpft nahtlos an die vorhergegangenen Bände an, die man unbedingt gelesen haben sollte. Dadurch, dass alles in einem begrenzten Raum, also im Gefängnis spielt, wirkt die Atmosphere beklemmend und zusätzliche Spannung wird erzeugt. Wo man hinguckt Mauern, Gitter, Absperrungen und dazwischen die tobenden Insassinnin. Ein Hochsicherheitsgefägnis für Mörderinnen, Kinderschänderinnen und dem Abschaum der Menschheit. Gewalt und Hass sind an der Tagesordung, aber als Justina Malvern die Macht an sich reißt, eskaliert die Situation völlig. Der Leser sieht sich von einer Welle der Gewalt und des Todes mitgerissen, der man sich einfach nicht entziehen kann. Voller Spannung geht es von Seite zu Seite!

Neu war für mich, dass Wellington seinen Protagonisten so viel Leben einhaucht und auf ihre Gefühlswelt intensiv eingeht. Es scheint fast so, dass es dem Autor schwer fällt, von seinen liebgewonnen Helden Abschied zu nehmen. Dieser Zug ist wahrlich neu, gefällt mir aber ausgesprochen gut!
Laura Caxton wurde bisher als harte und kompromisslose Polizistin und Vampirjägerin geschildert. Jetzt, wo sie im Gefängnis Zeit hat, sich auf ihr Leben zu besinnen, wirkt sie menschlich, fast weich. Ein Zug, der sie mir sympathisch macht und mit dem ich mich identifizieren konnte. Werte wie Liebe, Vertrauen und der Sinn des Lebens stehen plötzlich an erster Stelle, wo zuvor Misstrauen und Gewalt geherrscht hatte.
Um so erstaunter war ich, als Clara Hsu, die vorsichtige und zögerliche Tatortfotografin plötzlich über sich hinaus wächst. Bisher war sie eher eine graue Maus, eine Randfigur, die im Schatten Caxtons fast unterging. Aus diesem Schatten tritt sie nun hervor und wird zu einer eigenständigen, starken Persönlichkeit. Durch die Umkehr der Rollen, können beide die jeweils andere besser verstehen und ihre vergangenen Handlungen nachvollziehen, die sie bisher in Frage gestellt hatten.

Interessant fand ich, wie Wellington die Insassen schilderte. Natürlich sitzt keiner in einem Hochsicherheitsgefängnis ohne Grund, aber er rückte die Sträflinge in ein wertfreies Licht und überlässt es dem Leser, ob er mit ihnen sympathisiert, oder ablehnt.

Mein Fazit
Grandios! Ein würdige Finale mit Hintertür zu weiteren Bänden, die hoffentlich noch folgen werden!
 


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