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David Hair

Die Brücke der Gezeiten 4
Die Waffen der Wahrheit

  • Autor:David Hair
  • Titel: Die Waffen der Wahrheit
  • Serie:Die Brücke der Gezeiten 4
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Paperback
  • Verlag:Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • Datum:19 Oktober 2015
  • Preis:14,99 EUR

 
»Die Waffen der Wahrheit« (Die Brücke der Gezeiten 4) von David Hair


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(5)

 
 
Es kommt zu seltsamen Bündnissen. Alaron wird von dem Volk der Lamien unterstützt, die ihn ihm einen Retter ihres Volkes sehen. Er soll sie in das gelobte Land jenseits der Leviathanbrücke führen. Gemeinsam retten sie Cymbellea aus den Klauen eine barbarischen Hirtenvolks und Alaron ist glücklich, endlich wieder mit seiner Freundin vereint zu sein. Auch wenn er weiß, dass er niemals ihr Herz gewinnen kann. Doch bald trennen sich die Wege der beiden Freunde wieder.

Elena nimmt Kazim gefangen und begibt sich mit ihm in ihr Geheimversteck um ihre Wunden zu lecken und sich zu erholen. Für Kazim, gefangen in seinem Glauben, ist Elena nur eine unreine Frau, die den ihr zugewiesenen Platz in der Welt vergessen hat. Es ist ein langsamer und schwieriger Prozess der Annäherung, den beide durchleiden müssen. Kazim befürchtet, dass Elena ihn töten wird, sobald sie sein wahres Wesen erkennt.

Ramita und Justina leben zurückgezogen auf der Glasinsel. Hier unterrichtet Justina die junge Witwe in der Handhabung ihrer Gnosis. Ihre Abneigung zueinander gestaltet das Zusammenleben sehr schwierig. Und Justina muss bald erkennen, dass Ramita weitaus mächtiger ist, als sie es sich je vorstellen konnte. Anton Meiros hat diese junge Frau bewusst als Mutter seiner Kinder ausgewählt, da er ihre Stärke von Anfang an erkannt hat.

Cera wurde von Gurvon Gyle schachmatt gesetzt. Ihr Schicksal wird es sein, Francis Doboran zu ehelichen und damit dessen Machtanspruch auf den Thron von Javon zu festigen. In Portia findet Cera eine liebevolle Freundin, die sie in den Verführungskünsten der Frauen unterweist. Aus dem schüchternen Mädchen wird eine junge Frau, welche lernt zu intrigieren und die den Kampf um den Thron von Javon aufnimmt. Gurvon Gyle ist zwar kaiserlicher Bevollmächtigter in Javon, doch er weiß, dass Kaiserin Lucia ihm nach den Leben trachtet. In Francis sieht er eine weitere Puppe, an deren Fäden er ziehen kann, doch bald muss Gurvon erkennen, dass er langsam an zu vielen Strippen zieht und sich diese verheddern. Er ist zu machtgierig geworden. Die Kaiserin hat seinen Ehrgeiz und seine Ränkespiele durchschaut, doch öffentlich gegen ihn vorgehen kann sie noch nicht. Ihre Macht ist in Javon noch nicht gefestigt genug. Also muss sich Gurvon Gyle immer öfter umdrehen, um nach Attentätern in seinem Rücken Ausschau zu halten.

Ramon zieht mit dem Heer Richtung Shaliyah, der heiligen Stadt. Hier sollen sich außergewöhnliche Reichtümer verbergen. Noch nie ist ein Heer aus Yuros soweit nach Antiopia geführt worden. Auf ihrem Marsch finden die Männer aus Yuros nur verbranntes Land und Wüsten. Die Hitze macht das marschieren fast unmöglich und als das Heer endlich vor den Toren der heiligen Stadt steht, sind die Männer und Frauen am Ende ihrer Kräfte. Die Anführer erwarten einen leichten Sieg, allerdings müssen sie bald erkennen, dass der Feind dazu gelernt hat und nicht mehr so einfach zu besiegen ist, wie in den vorherigen Kreuzzügen.

Kommentar:
Das Buch beginnt mit einer ausführlichen Einführung über die Geschichte Urtes und einer kurzen Zusammenfassung über die Erlebnisse in den bisherigen Bänden. Dies ist aber nicht ausreichend, um den Ereignissen in diesem Band zu folgen. Der Autor hat eine sehr komplexe Welt geschaffen, mit unterschiedlichen Völkern und Religionen. Um die Beweggründe der Protagonisten zu verstehen, muss man die Geschichte von Beginn an kennen. Sicherlich erinnert vieles in Yuros und Antiopia an unsere Welt, trotzdem ist sind die Völker außergewöhnlich und die Länder andersartig. In diesem Fantasyepos finden wir keine Zwerge, Orks oder Elfen, sondern nur Menschen, mit menschlichen Beweggründen: Ehrgeiz, Gier, Machtstreben, Eifersucht, Neid. Für Liebe und Freundschaft bleibt wenig Platz. Doch in all dem Schrecken und den Grausamkeiten des Krieges muss sich ein jeder bald die Frage stellen, ob er auf der richtigen Seite steht und welche Konsequenzen sich aus seinen Handlungen ergeben.

Der Autor schreibt spannend und flüssig. Michael Pfingstl hat sich mit der Übersetzung sehr viel Mühe gegeben und den Flair der Geschichte sehr gut beibehalten. Die Gestaltung des Buches ist wieder wunderschön und passt sich den vorherigen Bänden an. Am Ende findet der Leser über 20 Seiten Glossar, das wirklich lesenswert und bereichernd für die Erzählung sind. Ich war der Meinung, dass die Geschichte von Ramita, Ramon, Alaron, Cera, Portia, Elena, Kazim, Gurvon und Cym in diesem Band abgeschlossen wird, doch dem ist nicht so. Es werden Weichen gestellt, die sicherlich zu einem spannenden Finale führen werden. Die Charaktere machen tiefe und glaubhafte Veränderungen durch, so dass den Leser sicher noch einige Überraschungen erwarten dürften. Leider dauert es sehr lange, bis der nächste Band erscheint, ein Manko, durch den diese Serie sicher einige Leser verlieren wird, die keine Geduld aufbringen.

Fazit:
David Hair kann sich durchaus mit Brandon Sanderson und Steven Erikson messen. Ein gelungenes und fesselndes Debut, das den Leser jede Seite in Atem hält.
 


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