Daniel Mosmann
Von Kastanien und Knochen
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»Von Kastanien und Knochen« von Daniel Mosmann
11 gruslig-schaurige Kurzgeschichten stecken in diesem Buch von Daniel Mosmann. Alle sind anders, aber alle hintergründig und überraschend und allen ist eines gemein: Am Ende wartet eine Überraschung auf den Leser, die er so ganz sicher nicht erwartet hätte.
Daniel Mosmann spielt mit der Sprache , lässt durch seine ausdrucksstarke Erzählung Bilder vor unserem inneren Auge entstehen, lässt uns mitzittern, mitfiebern und mitgruseln ohne dabei beilschwingende, einäugige Monster oder sonstige Klischees zu bedienen.
Sei es das dunkle Moor, ein unheimliches Dorf , ein homosexueller Vegetarier, eine Frau im Regen, ein besorgter Priester, ein wildes Wesen, ein Mann auf dem Dach, ein Androide, ein Junge in einem leeren Zug, ein Kommissar im Ruhestand oder eine Angst einflößende Frau - immer ist der Leser direkt dabei, mitten im Geschehen. Dabei spielt es dann keine Rolle, dass der Horror manchmal gar nicht so gruselig ist, im Kopf leben wir die Geschichten alle mit und sind bei manchen froh, wenn sie zu Ende sind. Aber ganz gewiss nicht aus dem Grund, dass sie nicht gefallen. Ganz im Gegenteil:
Ich fand vor allem die Geschichte mit dem Vegetarier und dem Jungen im Zug gelungen , außerdem die mit dem Wesen in den Bergen. Diese Einfälle sind etwas Neues, noch nie Dagewesenes und deshalb für mich besonders erwähnenswert.
Besonders schön fand ich auch die Illustrationen am Anfang jeder Geschichte. Liebevolle Schwarz-Weiß-Zeichnungen runden die Storys ab und machen das Buch zu etwas Besonderem.
Fazit:
Wer nicht auf Gemetzel, Vampire oder schaurige Monster, sowie sinnlosen Blutrausch steht, ist hier bei „Von Kastanien und Knochen“ ganz sicher sehr gut aufgehoben. Vor dem Schlafengehen würde ich das Buch aber sicher auch nicht lesen, weil es einen doch noch ganz schön beschäftigt.