Jeanot Bildgen´s Mischung aus Space Opera und Piratenroman hat in der Vergangenheit massive Schelte insbesondere durch Klaus N. Frick in seiner Besprechung für das Magazin Phantastisch! erfahren. Klaus monierte dabei insbesondere die sprachliche Ausführung der Texte. In meinen Besprechungen der Reihe versuchte ich die durchaus berechtigte Kritik ein wenig zu relativieren. Sprachliche Mängel waren und sind nicht übersehbar, in Band 4 der Reihe nehmen diese sogar an Ausmass noch zu. Man sollte aber auch die durchaus vorhandenen positiven Aspekten nicht vernachlässigen.
Der Korsair ist nicht für ein solch breites Publikum verfasst worden, wie die Perry Rhodan Romane - auch wenn Udo Mörsch über eine solche Auflage sicherlich froh wäre. Der Korsair entstand als Fanprodukt im Fanzine Bereich, die Neuauflage wurde leicht überarbeitet und erweitert. Man hätte hier sicherlich die eine oder andere stilistische Blüte insbesondere bei den Dialogen ausmerzen können. Nichtsdestotrotz las sich die Serie gerade durch die ungewöhnliche Kombination zw. Windjammerromantik und Weltraumschlachten nicht uninteressant.

Wie ich vom Herausgeber Udo Mörsch erfuhr, arbeitet der Autor an 2 weiteren Texten. Zum Einen beschäftigt sich ein Roman mit der Vorgeschichte des Korsair's, zum Anderen gibt es neue Abenteurer von Remy Blanchard. Ob und wann diese Texte im Go Verlag veröffentlicht werden, ist noch nicht entschieden.

Zum Abschluss der Reihe gibt der Autor, bildlich gesprochen nochmals Gas. Wir erfahren über die Hintergründe der Konflikte, die Rätsel werden aufgelöst. Alles erklärt sich aus den Ereignissen im 16. Jahrhundert. Der Pirat Remy Blanchard trifft auf Ausserirdische, wird von diesen manipuliert und benutzt, um deren Auseinandersetzungen voranzutreiben. In den Kämpfen fällt er, zusammen mit einem der Hauptinitiatoren durch ein Dimensionstor, und kommt in der fernen Zukunft heraus. So ganz klar abgeschlossen wird die Handlung dann aber doch wieder nicht. Unser Held verschwindet in eine unbekannte, sicherlich gefahrvolle Situation - also kein typisches Happy-End.

Im 4. Teil geht es recht turbulent zu. Die Handlung überstürzte sich förmlich, nicht immer waren die geschilderten Ereignisse nachvollziehbar. Im 5. Teil konzentrierte der Autor sich dann auf die Geschehnisse der Vergangenheit. Langsam hob sich der Schleier um die mysteriösen Ereignisse um den Korsair zu einem sinnvollen Ganzen. Ich hätte mir ein wenig mehr Platz und Nachvollziehbarkeit der Handlung in der Zukunft gewünscht. Bot der Teil der in der Vergangenheit angesiedelt wurde einen durchaus spannenden und auch intern folgerichtigen Plot, so wirkt der in der Zukunft spielende Abschnitt überfrachtet und letztlich verwirrend auf den Leser. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Udo Mörsch, der umtriebige Herausgeber hat für die nahe Zukunft ein neues, vielversprechendes Zugpferd in seinem Stall. Die Cellar Trilogie von Timo Bader, deren erster Band zur Buchmesse vorliegen soll verspricht dem Leser phantastischer Stoffe interessantes Lesefutter. Wünschen wir Udo den verdienten Erfolg.