Bekker, Alfred Die Suche nach Dhum 1
Das Buch Edro
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»Das Buch Edro« (Die Suche nach Dhum 1) von Bekker, Alfred
Alfred Bekker ist dem Leser durch seine, grösstenteils unter dem Pseudonym Henry Rohmer erschienen Heftromane bei Jerry Cotton, Redlight Ranch oder Vampire bekannt. Nun legt er im Basilisk Verlag einen DIE SUCHE NACH DHUM titulierten Fantasy Zyklus auf.
Wie zwischenzeitlich von Basilisk schon gewohnt, bietet sich die äussere Gestaltung des Buches wieder sehr ansprechend dar. Das Cover steuerte erneut die US-amerikanische Künstlerin Pui-Mun Law bei, für das passende Layout und Logo sorgte Adrian Maleska.
Um was geht es in diesem Buch. Wir lernen unseren Erzähler, Edro in einer Taverne kennen. Wir kennen derartige Szenen aus unzähligen Fantasy-Büchern. In der Kaschemme begegnet er einem ungepflegten, von den Kneipenbesuchern gemiedenen Mann mit einer zweiköpfigen Katze. Wie sich herausstellt, ist auch dieser Mann, wie Edro selbst, auf der Suche nach dem ihm im Traum angepriesenen mythischen Land Dhum, einem Land, in dem alle Wünsche wahr werden sollen. Sie beschliessen, sich zusammen auf die Suche nach Dhum zu begeben. Auf ihrem weiteren Weg stossen weitere Sucher zu ihnen. Auf ihrer gefahrvollen Queste durch verwunschen Wälder, fremde Dimensionen und der Heimat der Götter gilt es Gefahren und Bedrohungen zu überstehen, bevor unser Protagonist Edro zum Schluss der Erzählung sein Land Dhum im Vergessen des Todes findet.
In fünf Kapiteln berichtet der Autor uns, fast in Form einer Parabel, seine Geschichte. Erstaunlich war für mich, dass der Autor uns zwar immer wieder von gefährlichen Begebenheiten berichtet, Schlachten und Kämpfe geschildert werden, Expeditionen durch eine lebensfeindliche Natur stattfinden, diese aber nie so richtig im Mittelpunkt des Romans stehen. Statt dessen richtet Bekker sein Augenmerk auf seine Personen. Deren Suche nach dem unerreichbaren Paradies, letztlich die Suche nach inneren Frieden und Glück, führt unsere wechselnde Schar durch unterschiedlichste Gegenden, ohne dass sie ihrem Ziel dabei näher kommen können. Statt ihr Paradies in sich selbst zu suchen, projizieren sie ihre Sehnsucht nach innerer Zufriedenheit auf ein sagenumwobenes, schwer erreichbares und unbekanntes Land.
Wer als Leser von diesem Auftaktband des Dhum-Zyklusses grosse, muskelbepackte Helden voller heroischer Taten und überwältigender Siege erwartet hat, der wird enttäuscht sein. Wer aber bei seinen Büchern auch eine nachdenkliche Note gutheisst, der findet in diesem Roman den geeigneten Lesestoff.