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Akram El-Bahay

Flammenwüste

  • Autor:Akram El-Bahay
  • Titel: Flammenwüste
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
  • Datum:15 August 2014
  • Preis:9,99 EUR

 
»Flammenwüste« von Akram El-Bahay


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Der junge Anur ist, wie schon sein Großvater, ein begnadeter Märchen-und Geschichtenerzähler, der in jedem Kaffeehaus seine Zuhörer zu fesseln vermag. Eines Tages möchte er die Prüfung ablegen uns das Geschichten erzählen zu seiner Profession machen. Doch plötzlich steckt er selber mitten in einer Geschichte, die er sich spannender, bedrohlicher, fantasievoller und unheimlicher nicht hätte ausdenken können.

Er, ein Meister der Worte, ist sprachlos, angesichts der Ereignisse, die ihn förmlich überrollen. Und das alles nur wegen einer kleiner, harmlosen Lüge.

Als ein Drache die Dörfer überfällt und die Einwohner tötet und selbst vor einem Angriff auf die mächtige Stadt Nabija nicht zurück schreckt, macht sich Prinz Masul mit 50 Kriegern seiner legendären weißen Garde auf den Weg, um den Drachen zu vernichten. Anur soll die Geschichte der Jagd als Chronist niederschreiben und vom dem großen Sieg des Prinzen künden. Doch die Krieger laufen in eine Falle. Anur beschreitet fortan einen anderen Weg, denn sein Schicksal war es nie, Prinz Masul als Chronist zu dienen. Der junge Mann, der als einziger die Stimme eines Drachen hören kann, muss einen Weg in die geheimnisvolle Stadt Nabatea finden, die von dem Volk der Nori, den Drachenwächtern, bewohnt wird.

Auf seiner gefahrvollen Reise durch die Wüste findet Anur drei Freunde, die ihn auf seinem schicksalhaften Weg begleiten. Fis, ein junger Magier, der seine Talente noch nicht zu nutzen weiß. Hudokaba, ein kleinwüchsiges Wesen aus dem Volk der Sammler, der von seiner Neugier getrieben wird. Und Shalia, ein junges Mädchen, das schon lange unter den Nori lebt und als Botin zwischen Menschen und Nori dient.
Während sich die vier Gefährten auf die Suche nach Nabatea machen, erhebt sich in der uralten Stadt Mat ein mächtiger Feind, getrieben von seinem Hass auf alle Menschen.

Kommentar:
Dieses Buch hebt sich deutlich von der Masse an Fantasybüchern ab, die zur Zeit den Markt überschwemmen. Der Autor hat den Weg zurück zu den Wurzeln gefunden und erzählt eine wunderbare und fesselnde Geschichte voller Magie und Poesie. Dafür musste er keine neuen Figuren erfinden, sondern er greift zurück auf die Geschichten der Sherezade. Hier begegnen dem Leser Dschinns, Ifrits ,Dämonen und andere Wesen aus 1001 Nacht. Und selbstverständlich einem fliegendem Teppich, der durchaus einen eigenen Willen besitzt.

Die Wüste ist der verbindende Teil aller Erzählabschnitte, sie ist der eigentlich Feind der vier Freunde. Der Autor schafft es, dass man den Staub förmlich auf der Zunge spürt und nach einer Flasche Wasser greifen möchte. Die vier Helden sind keine übermenschlichen Wesen, die tausende von Feinde in einem Alleingang besiegen können. Fis gilt zwar als der letzte Magier der Welt aber er hat wirklich keine Ahnung, wie er seine Talente nutzen soll. Er hat niemanden, der ihn anweisen und vor den Gefahren der Magie warnen kann. Völlig auf sich alleine gestellt, muss er versuchen, die Magie zu bändigen, was teilweise zu sehr lustigen aber auch gefährlichen Momenten führt.

Shalia ist ein Kind zweier Welten. Als Mensch geboren, doch als Nori erzogen und aufgewachsen, fällt es ihr schwer, ihren Platz in der Welt zu finden. Hadukoba gehört zu dem Volk der Sammler, das in einer unterirdischen Welt lebt und für die das sammeln von Gegenständen der Hauptzweck ihres Daseins ist. Der kleine Mann hofft, auf dieser Reise etwas ungewöhnliches zu finden, damit er bei seinem Volk an Ansehen gewinnt. Und zu guter letzt Anur, der feststellen muss, dass eine Geschichte zu erleben, etwas völlig anderes ist, als sie zu erzählen.

Ich habe mir das Buch alleine auf Grund es Covers ausgesucht. Ein absoluter Eyecatcher für alle Drachenfans. Und der Mix aus Fantasy und arabischen Märchenelementen ist wunderbar gelungen. Durch die schöne Karte im inneren der Buchdeckel kann man den Weg der Freunde durch die Wüste genau verfolgen. Inhalt und Aussehen bewegen sich somit auf dem gleichen Niveau.

Fazit:
Der Autor besinnt sich auf die alte, orientalische Art des Märchen Erzählens, eine Kultur, die schon seit tausenden von Jahren besteht und doch nichts von ihrer Faszination verloren hat. Ein spannendes Märchen für jung und alt.
 


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