•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Williams, Tad

Die Insel des Magiers

  • Autor:Williams, Tad
  • Titel: Die Insel des Magiers
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:Klett-Cotta
  • Datum:00 -
  • Preis:13.50 EUR

 
»Die Insel des Magiers« von Williams, Tad


Besprochen von:
 
Carsten Kuhr
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Tad Williams ist dem Freund phantastischer Literatur insbesondere durch seine beiden Tetralogien ein Begriff. Seine „Chronik von Osten Ard“ (Krüger Verlag Hardcover, Fischer Taschenbuch) präsentierte traditionelle, tolikienesque High-Fantasy. Mit seiner „Otherland“ Saga, deren 4 Teile bei Klett-Cotta veröffentlicht wurden, führte er die sonst vom „Herrn der Ringe“ geprägte Fantasy zu neuen, aufregenden Ufern.
Daneben veröffentlicht sein Hausverlag Klett-Cotta auch kleinere Werke des Autors. Mit „Die Stimme der Finsternis“ präsentierte man uns Geschichten im Stil von Tausend und einer Nacht, und die nun vorliegende Novelle offeriert uns eine Bearbeitung des „Sturm“ Themas von Shakespeare.
Kaliban unser Ich-Erzähler wuchs fern der Zivilisation auf einer einsamen Insel auf. Nach dem Tod seiner Mutter, einer stummen Hexe, verwilderte der einzige Einwohner des Eilandes. Als eines Tages der Magier Prospero und dessen Tochter auf die Insel fliehen, soll sich sein beschauliches, zufriedenes Leben ändern. Prospero lehrt ihm die Sprache, macht ihn mit Wissen ebenso vertraut, wie mit Lüge und Intrige. Er missbraucht den Jungen als sklavischen Diener. Als er erfährt, dass der Wilde sich seiner Tochter zu nähern versuchte, prügelt er ihn zum Krüppel. Jahrzehnte später will Kaliban Rache. Nachdem Prospero selbst nicht mehr unter den Lebenden weilt sucht er dessen Tochter heim. In einem ergreifenden Monolog offenbart er dieser all die Demütigungen und Kränkungen derer er während ihrer Anwesenheit auf dem Eiland ausgesetzt war, bevor er sie töten will.
Tad Williams offenbart auch in dieser Geschichte seine Stärke. Er weiss, egal wie lang seine Werke sind, ergreifend zu erzählen. Mittels seiner Schilderung der Ereignisse nimmt er uns nicht nur gefangen, er macht uns zum parteiergreifenden Mitleidenden des unschuldigen Wilden, den die Segnungen der Zivilisation ins Unglück stürzen. Er wagt die Frage zu stellen, ob die Zivilisation, ob Wissen wirklich dem ignorant, aber im Einklang mit seiner Umgebung lebenden Wilden vorzuziehen sind?
Ein nachdenklich machendes Buch, ein Buch, das mit leisen Tönen seine Leser zu verzaubern weiss, ein Buch, wie es nur wenige Autoren schreiben können.
 


Mehr Rezensionen von Carsten Kuhr