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Poul Anderson

Die Chroniken der Zeitpatrouille: Erzählungen


 
»Die Chroniken der Zeitpatrouille: Erzählungen« von Poul Anderson


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(5)

 
 
Inhalt:
Manse Everard ahnt nicht, was ihn erwartet, als er sich zu einem Bewerbungsgespräch bei der technischen Studiengesellschaft einfindet.
In der Annonce stand lediglich: Männer zwischen 21 und 40 Jahren für gut bezahlte Reisetätigkeit gesucht. Voraussetzung: Gute Gesundheit,bevorzugt alleinstehend und mit militärisch-technischem Hintergrund. Manse erfüllt alle diese Bedingungen. Er war lange Jahre bei der Armee, mit vielen Auslandseinsätzen. Und er hatte verschiedene Anstellungen als Maschinenbauingenieur, die ihn ebenfalls ins Ausland geführt haben. Er hält sich für aufgeschlossen, ausgeglichen, wenn auch etwas vorsichtig. Doch was ihm hier offeriert wird, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Nachdem er diverse, sehr merkwürdige Tests absolviert hat, bietet man ihm einen Job in der Zeitpatrouille an. Denn es gibt sie: Zeitreisen! Und wie es der menschlichen Natur entspricht, gibt es Fanatiker, Kriminelle oder auch Naivlinge, die versuchen, den Zeitenstrom zu ändern und die Vergangenheit zu manipulieren.
Kommentar
Was wäre, wenn man die Begegnung von Hitlers Eltern unterbindet? Was würde passieren, wenn Hannibal nie die Alpen überqueren würde oder Jesus nicht am Kreuz gestorben wäre? Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach ändern, die Konsequenzen wären nicht absehbar, statt einer Verbesserung könnten die Änderungen schlimmere Auswirkungen haben, als der tatsächliche Verlauf der Ereignisse.
Schon bald hat Manse sein Training beendet und bekommt seinen ersten Auftrag, der ihn in das London des Jahres 1947 führt. Viele weitere Aufträge folgen und mit den Jahren erhält den Status eines unabhängigen Agenten, der aus eigener Entscheidung reisen und Fälle untersuchen darf. Durch eine hochentwickelte Technologie wird der Alterungsprozess der Agenten verlangsamt. Dies führt zu einem einsamen Leben, denn um einen herum sterben die Freunde und Verwandte.
Der Sammelband besteht unter anderem aus den Geschichten:

Zeitpatrouille (the patrol)
Eine Einführung für und Manse Everard, in der Sinn und Zweck dieser Patrouille erläutert wird.

Der Mut, ein König zu sein ( brave to be a king)
Cynthia Denison steht vor der Tür des Agenten. Seine einzige Liebe, die sich jedoch für seinen Kollegen entschieden hat, der auch noch sein bester Freund ist. Keith Denison ist während eines Auftrags im alten Iran verschollen, die Patrouille kann ihn trotz Einsatz modernster, technischer Mittel, nicht finden. Als Manse seinen alten Freund aufspürt, kann er nicht fassen, was sich ereignet hat.

Die Gibraltar Falle (Gibraltar falls)
Tom Nomura, ein Kollege von Manse Everard, muss mit ansehen, wie eine Kollegin bei der Untersuchung eines Ereignisses, dass 5,5 Millionen Jahre in der Vergangenheit liegt, stirbt. Er möchte diesen Unfall verhindern, doch damit würde er gegen alle Regeln verstoßen.

Ein unfaires Spiel (the only game in town)
Im Jahre 1280 landen Schiffe des Kublai Khan an der amerikanischen Küste und beginnen, das bisher unentdeckte Amerika zu erforschen. Die beiden Agenten Everard und Sandoval springen mit ihren Scooter in die Zeit zurück, um das Ereignis zu verhindern, da es laut historischen Aufzeichnungen nie stattgefunden hat.

Das sind nur einige Beispiele der spannenden Geschichten, die Poul Anderson hier zum besten gibt.
Was passiert, wenn ein Agent in der Vergangenheit enttarnt wird oder wenn sein Equipment oder sogar einer der Scooter in die Hände von Menschen aus der Vergangenheit fällt? Wie ist es, in seine Zeit zurück zu springen und fest zustellen, dass sie sich verändert hat?
Der Autor schneidet hier sehr unterschiedliche Themen an, über die sich jeder SF Fan sicherlich schon Gedanken gemacht hat. Die auch in Filmen wie "Zurück in die Zukunft" oder "Timeline" schon angesprochen wurden. Ich habe immer wieder Probleme mit den Zeitparadoxon, das hält mich aber nicht davon ab, diese Geschichten zu lesen. Poul Anderson ist ein Meister seines Fachs, er erzählt virtuos und spannend und führt uns durch ereignisreiche Jahrhunderte. Hans Maeter und Peter Pape haben die verschiedenen Geschichte gut übersetzt, es geht nichts von ihrer Spannung verloren. Das Cover zeigt die Diskrepanz zwischen archaischen Welten und Technik, es weckt die Neugier des Lesers.
Fazit:
Ich habe dieses Buch schon einmal vor über 20 Jahren gelesen. Es hat nichts von seiner Spannung und Aktualität verloren und hält den Leser in Atem. Volle Punktzahl
 


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