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Christoph Hardebusch

Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman


 
»Die dunkle Horde: Ein Trolle-Roman« von Christoph Hardebusch


Besprochen von:
 
Mystera
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
In einer Zeit, da die Trollstämme darben und der Trollkrieger Ruk einen anderen Stamm komplett verhungert und erfroren in seiner Höhle auffinden muss, findet sich ein unbekannter Stamm mit scheinbar unerschöpflichen Fleischvorräten bei Akkems Stamm ein. Wer ist dieser Israk, der verspricht das kein Troll mehr Hungern muss und die Stämme an einen Ort führen will, an dem sie nur von verweichlichten Geschöpfen bewachte Viehherden ausnehmen müssen? Kann dieser fremde Troll es wirklich nur gut mit den Trollen meinen oder steckt am Ende etwas anderes dahinter? Akkems Stamm schließt sich gelockt von Israks Versprechen dem Zug an, um zu Ergründen, welche Wahrheit hinter der Verheisung steckt.

Christoph Hardebusch entführt uns mit "Die Dunkle Horde" in eine Zeit in der Welt der Trolle, die vor den bisherigen Trollromanen spielt (Die Trolle, Die Schlacht der Trolle, Der Zorn der Trolle, Der Krieg der Trolle) und nicht im Reich Wlachkis stattfindet. Zu dieser Zeit leben diese Wesen noch nicht unter der Erde, sondern in Höhlen hoch in den Bergen, wo die Winter immer härter werden und die Trolle zu sterben drohen. Ein fruchtbarer Boden für die Verheißungen des unbekannten Trolls Israk, der mit seinem "Stamm" im tiefen Winter bei Akkems Stamm auftaucht und ihnen frisches Fleisch bringt. Er verspricht den Trollen ein Gebiet zu zeigen, in dem sie nicht mehr Hungern müssen und nur von schwächlichen Kreaturen das Fleisch erringen müssen. Die Jäger Ruk und Karn zeigen sich zuerst von dieser Aussicht begeistert, doch sie müssen auch schnell erkennen, das hinter den Verheißungen auch eine Wahrheit stecken mag, die sie nicht wirklich gutheißen können.
Die Elfe Deleiva hat 4 Jahre gemeinsam mit Keibos (Pferdemenschen) und Eleitam gegen die Zwerge gekämpft, die in ihre Heimat eingedrungen sind und Leute versklavt haben. Nun scheint der Sieg errungen und die Gemeinschaft löst sich wieder auf und kehrt in ihre Gebiete zurück. Als dann jedoch der Elfenkrieger Selan in ihr Dorf zurückkehrt und von der totalen Vernichtung gleich zweier Eleitamsiedlungen berichtet, erklärt sie sich bereit dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Die Zerstörung passt an sich nicht mit den bisherigen Zwergenauftreten zusammen, doch durch eine gründliche Durchsuchung kann sie dennoch einen Hinweis auf Zwerge finden. Den Grund für alles erkennt sie jedoch zuerst nicht. Erst als die Elfen verstehen, dass das Vieh der Eleitam verschwunden ist, trifft das verstehen ein.
Ruk und Kern sind mit dem Verhalten von Israk nicht wirklich einverstanden. Trolle töten wenn sie Beute machen müssen und verteidigen diese auch. Wer seine Beute nicht verteidigen kann, muss diese hergeben. Doch ist die Beute gewonnen, weigern sie sich die vorherigen Gegner zu töten. Dies jedoch ordnet Israk an. Zudem scheint mit Kern etwas vorzugehen, denn er hat bei einer Jagd eine Vison, was in seinem Volk als Magie angesehen würde und verpönt ist. Als er auf die Elfe Deleiva stößt, gerät sein Weltbild langsam ins schwanken. Ist das Verhalten der Trolle wirklich vernünftig?

Meiner Meinung nach ist das Buch "Die Dunkle Horde" ein ebenso fesselndes Buch wie alle bisherigen Trolleromane Hardebuschs.Wieder schaffen es die großen Kolosse durch ihre ganz eigene Art zu faszinieren und eine Geschichte von Zusammenhalt und Treue zu erzählen, die ihresgleichen sucht. Auch zeigt Hardebusch erneut, dass verschiedene Kulturen zwar unterschiedliche Glauben und Handelsweisen haben, letztlich doch jeder nur danach strebt für sich und die Seinen ein "friedliches" und sicheres Leben zu schaffen.

Alles in Allem ist Christoph Hardebuschs Buch "Die dunkle Horde" ein Fantasyroman, der von den faszinierenden Trollen berichtet und ihrer Lebensweise vor seinen anderen Trolleromanen. Er wartet mit harten, lauten, aber ebenso geschickten Wesen auf, die gerne draufhauen, aber auch ihre ureigene Form der Intelligenz und des Grundverständnisses haben und dabei einzig ein Ziel kennen - den Erhalt ihrer Gemeinschaft.
 


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